Berlin – Wenn Sie einmal wirklich sicher die Straße überqueren wollen, müssen Sie nach Berlin-Zehlendorf!

Kein Auto weit und breit. Nur Zitronenfalter und glückliche Bienen kreuzen den Weg, ganz selten mal ein Passant. Trotzdem: Die Wilskistraße ist die Straße Berlins mit den meisten Zebrastreifen. Fünf Überwege auf 80 Metern, deutschlandweit höchstwahrscheinlich Streifen-Rekord!

Streifen, so weit das Auge reicht, in der Wilskistraße in Zehlendorf

Streifen, so weit das Auge reicht, in der Wilskistraße in Zehlendorf

Foto: Olaf Wagner

In der beschaulichen Straße haben selbst die radikalsten Fußgänger die Qual der Wahl: alle zehn bis zwölf Meter ein gelber Linienschlauch auf grauem Pflaster! Anderswo kämpfen Anwohner jahrelang um eine Querungshilfe. In der ruhigen Allee, in der man durchaus auch Picknick auf der Fahrbahn machen könnte, sind den Zebra-Klebern der Behörde offenbar die Nerven durchgegangen.

Jeder Hauseingang hat hier einen eigenen Übergang! Macht einen gelben Strich pro Mietpartei! Ein Fall von nicht artgerechter Haltung von Zebrastreifen (Verkehrszeichen 293)?

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Vom Bezirk Steglitz-Zehlendorf gibt es dazu keine Antwort. Augenscheinlich sind aber in dem Abschnitt der Wilskistraße (zwischen Waltraudstraße und Auerhahnbalz) Bauarbeiten auf dem Gehweg vor den Häusern im Gange. Der gesamte Bürgersteig ist mit rot-weißen Gittern umgeben. Die Firma Alda Straßen und Tiefbau buddelt mit schwerem Gerät. Eine Mitarbeiterin zu BILD: „Kabel werden verlegt, dort finden Arbeiten für ein neues Stromnetz statt.“

Anwohner, die aus den Hauseingängen kommen, sind gezwungen, sofort die Straße zu überqueren. Zur Sicherheit ließ das Amt die provisorischen Überwege aufkleben.

Und einmal wieder liegt die Wahrheit irgendwo zwischen den Streifen.