Die Helden sind zurück in ihrer Stadt! Mittwochmorgen kurz vor 9 Uhr fuhr der Teambus der Dresdner Eislöwen an der Joynext Arena vor. Der DEL-Aufsteiger wurde von den Fans gebührend empfangen.
Am Vorabend sicherte sich das Team von Trainer Niklas Sundblad (52) mit einem 2:1-Krimi nach Verlängerung in Ravensburg erstmals den Meistertitel in der DEL2. „Gänsehaut! Ich bin so stolz auf die Jungs“, strahlte der Schwede. „Wir haben einen super Teamgeist. Aber entscheidend war die Tiefe bei uns im Kader.“
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In der 7. Minute der Overtime gelang Tomas Sykora (34) der entscheidende Treffer. Der historische Triumph war damit perfekt, danach gab´s für Team und Fans kein Halten mehr. „Als ich den Schläger an den Puck bekam, wusste ich: Das ist es“, verriet der Slowake. „Es war mental das härteste, aber auch das beste Spiel meines Lebens. Unfassbar.“
Damit zieht neben den Eisbären Berlin – gerade erst wieder Deutscher Meister geworden – erstmals seit den Füchsen aus Weißwasser (1994 bis 1996) ein Verein aus dem Osten in die höchste Liga des Landes ein. „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“, skandierten die mitgereisten Löwen-Fans vor lauter Vorfreude. Aber auch in andere Eishockey-Hochburgen wie Mannheim, Köln oder München dürfen sie kommende Saison ihr Team begleiten.
Mit Pils und Sieger-Zigarre: Die Dresdner Aufstiegs-Helden machen es sich auf dem Eis bequem
Foto: DRESDNER EISLÖWEN
Ihre Helden fuhren aber nach ordentlich Pils-Konsum und Sieger-Zigarren erstmal durch die Nacht zurück nach Dresden, „enterten“ dabei unterwegs noch ein McDonalds-Restaurant – natürlich mit Meisterpokal! Erfolg macht schließlich hungrig.
Stark: Unter den Glückwünschen aus dem ganzen Land waren auch welche von der Düsseldorfer EG. Der achtfache Deutsche Meister muss durch den Triumph der Eislöwen den bitteren Gang in die DEL2 antreten.
„Wir gratulieren den Eislöwen zur verdienten Meisterschaft und zur Premiere in der DEL. Das bedeutet für die DEG, dass unser ebenfalls verdienter sportlicher Abstieg feststeht“, postete der Kultklub auf Instagram.
Einfach süß! Kapitän Travis Turnbull setzte nach der Rückkehr glatt sein Töchterchen Bentley in den Sieger-Pott
Foto: TIM SCHLEGEL
Und das, weil aus einer Dresdner Mannschaft, die in der Vorsaison noch knapp am Abstieg vorbeischrammte, ein eingeschworener Haufen wurde. Mit ganz viel Siegermentalität und dem unbedingten Willen, das Wunder zu schaffen.
Top-Goalie am Ziel seiner Träume
Einer stach dabei noch hervor: Star-Torwart Danny Aus den Birken (40). Der Olymipa-Held von 2018 lief gerade in den Playoffs zu Top-Form auf, war mit Mega-Paraden ein ganz wichtiger Rückhalt.
„Der Titel bedeutet mir sehr viel. Denn jetzt bin ich in allen drei deutschen Ligen Meister. Das war mein Ziel“, erklärte der gebürtige Düsseldorfer, der schon in der Oberliga und der DEL Champion war und als wertvollster Spieler der Playoffs geehrt wurde. „Das ging nur mit einem tollen Team. Nur so kannst du als Torhüter abliefern. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht.“
Tschüss DEL2! Die Profis schritten beim Dresdner Teambus gleich zur Tat
Foto: TIM SCHLEGEL
Neben Stolz dürfte auch ein bisschen Wehmut in diesen Worten mitschwingen. Denn Aus den Birken wird wohl nicht mit den Dresdnern in die DEL gehen. Dem Vernehmen nach würde er bei einem entsprechenden Angebot noch ein Jahr bei einem DEL2-Klub dranhängen, ansonsten seine grandiose Karriere beenden.
Fanmarsch und Mega-Party
Aber zuvor wird ordentlich gefeiert! Der Keeper ganz trocken: „Jetzt betrinken wir uns erstmal.“ Zumindest Mittwoch Abend sollten er und seine Mitspieler noch halbwegs fit sein. Denn dann steigt in der Joynext Arena eine Mega-Aufstiegsparty (Beginn 18.30 Uhr).
Zuvor gibt´s ab 17.30 Uhr schon einen großen Fan-Marsch von der Dresdner Frauenkirche durch die Innenstadt bis zur Eishalle. Schließlich muss man die Feste feiern, wie sie fallen. Erst recht so einen historischen Aufstieg!