Ein tosender Applaus donnerte am Dienstagvormittag zu Beginn der Trainingseinheit von Fußball-Bundesligist Holstein Kiel über den Platz. Der Beifall der Mannschaft galt Colin Kleine-Bekel, der nach mehr als 13 Monaten Verletzungspause erstmals wieder Teile des Teamtrainings absolvieren konnte. Im März 2024 hatte sich der Innenverteidiger bei einem Länderspiel mit der U-21 Nationalmannschaft das Kreuzband gerissen.
„Wenn Spieler zurückkommen, bekommen sie bei uns immer einen kleinen Applaus“, erklärte Trainer Marcel Rapp. „Aber bei Colin ist er etwas größer ausgefallen, weil er länger ausgefallen ist.“ In dieser Saison werde der 22-Jährige allerdings nicht mehr für die „Störche“ auflaufen, verdeutlichte Rapp. „Er wird jetzt langsam rangeführt.“
Neue Vertragsgespräche zwischen Kleine-Bekel und Holstein Kiel?
Ob Kleine-Bekel überhaupt noch einmal das Trikot der KSV überstreift, steht derzeit noch in den Sternen. Der Vertrag des gebürtigen Bielefelders läuft im Sommer aus. Die Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung hatte der ehemalige Sportchef Carsten Wehlmann vor einigen Monaten abgebrochen, weil Kleine-Bekel das ihm vorgelegte Angebot zu diesem Zeitpunkt nicht unterschreiben wollte.
„Dann werden wir sehen, ob wir weiterhin zusammen arbeiten.“
Olaf Rebbe
Geschäftsführer Sport Holstein Kiel
Holsteins neuer Geschäftsführer Sport, Olaf Rebbe, kündigte gegenüber shz.de an, das Gespräch mit dem Verteidiger zeitnah suchen zu wollen. „Das ist dann ein neues, neutrales Gespräch. Ich möchte hören, was er möchte und was er sich wünschen würde“, berichtete Rebbe. „Und dann werden wir sehen, ob wir weiterhin zusammen arbeiten.“
Über die U23 von Holstein Kiel zum U-21 Nationalspieler
Kleine-Bekel wechselte im Juli 2022 aus der U-19 von Borussia Dortmund an die Förde und entwickelte sich bei Holstein über die zweite Mannschaft zum Profi. In der vergangenen Saison war er unter Marcel Rapp in der Innenverteidigung gesetzt und absolvierte bis zu seiner schweren Verletzung 25 Spiele in der 2. Bundesliga.
Lange musste Colin Kleine-Bekel alleine für sein Comeback schuften, jetzt darf er wieder mit der Mannschaft trainieren.
Foto: Arne Schmuck
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„Er ist hier einen fantastischen Weg gegangen, was für uns auch als Referenz total wertvoll ist“, sagte Rebbe. „Er ist über die zweite Mannschaft ins Profi-Team gekommen, hat sich hier zum Stammspieler und U21-Nationalspieler entwickelt.“ Gut möglich, dass es für Kleine-Bekel nach dem Comeback auf dem Trainingsplatz nun auch in Sachen Vertragsverlängerung bald Fortschritte gibt.