Weltwirtschaft im Wanken
US-Investor warnt: Trumps Zölle richten bereits irreparablen Schaden an

30.04.2025, 16:53 Uhr

Artikel anhören

Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos

Der US-Investor Ray Dalio warnt vor den Auswirkungen von Trumps erratischer Zollpolitik. Der 75-Jährige sieht die Weltwirtschaftsordnung am Rande des Zusammenbruchs. Exporteure müssten sich auf radikal neue Realitäten einstellen.

Mit seiner aggressiven „America First“-Politik hat US-Präsident Donald Trump Investoren und Finanzmärkte bereits in Aufruhr versetzt. Das XXL-Zollpaket bringt zusätzliche Ungewissheit – auch wenn ein Teil schon wieder ausgesetzt worden ist. Laut dem US-amerikanischen Investor Ray Dalio ist es allerdings zu spät, um die wirtschaftlichen Folgen von Trumps erratischer Zollpolitik noch zu kompensieren.

In einem Post auf X kommt der Chef des weltgrößten Hedgefonds Bridgewater zu dem düsteren Schluss: Mit den USA im Zentrum wird die Weltwirtschaftsordnung zusammenbrechen. Aufgrund von „untragbaren schlechten Rahmenbedingungen“ deute seiner Einschätzung zufolge einiges darauf hin, dass „wir am Rande des Zusammenbruchs der geldpolitischen Ordnung, der innenpolitischen und der internationalen Weltordnung“ stehen.

Der 75-Jährige berichtet in seinem Post außerdem davon, dass Exporteure, die mit den Vereinigten Staaten Handel treiben, ihre Geschäftsbeziehungen mit den USA massiv zurückfahren müssen. Unabhängig davon, wie sich die Zollpolitik entwickelt, seien die grundlegenden Probleme nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Radikal reduzierte Abhängigkeiten von den USA würden zur neuen Realität gehören, auf die man sich vorbereiten müsse. Die Hoffnung einiger Beobachter, dass sich die aktuellen Turbulenzen rund um die Zölle mit fortschreitenden Verhandlungen legen werden, teilt er nicht.

Er weist darauf hin, dass amerikanische Produzenten und Investoren in China ebenso wie chinesische Unternehmen und Investoren mit amerikanischen Geschäftspartnern betroffen sind – sowohl in China als auch in den USA. „Sie alle stehen nun vor der Aufgabe, alternative Strategien zu entwickeln – unabhängig davon, wie die nächsten Handelsgespräche verlaufen werden“, schreibt Dalio.

Darüber hinaus rät er Investoren und Entscheidungsträgern, sie sollten aufhören, ihre Einschätzungen und Positionen ständig im Takt der täglichen Marktbewegungen und politischen Ankündigungen zu ändern. Stattdessen sollten sie den anstehenden fundamentalen Wandel ruhig, überlegt und im besten Fall gemeinsam angehen.