Zwei Dinge sind allerdings lästig:
Erstens: Halles Oberbürgermeister Alexander Vogt. Der hat im Wahlkampf noch das Zukunftszentrum als Elfenbeinturm und Elitenprojekt bezeichnet. Heute sagte er in die Kamera, er freue sich, das Projekt nach Halle geholt zu haben. Als Vorsitzender der Europa-Union fungierte er zwar als Botschafter fürs Zukunftszentrum – ansonsten tendiert sein Anteil gegen Null.
Zweitens: Lästig ist auch das Agieren des Bundes. In Person des Ostbeauftragten ruft er einmal mehr auf, dass wir Hallenser „guter Dinge sein“ sollen, wenn es um die offene inhaltliche Ausgestaltung des Zentrums geht.
Zum Inhalt nichts Konkretes
Im dritten Jahr nach der Entscheidung für Halle als Standort liegt die inhaltliche Ausrichtung im Nebel – abgesehen von Absichtsklärungen und guten Ideen.
Mehr Transparenz ist nötig
Auch der versprochenen Transparenz steht einiges entgegen: Zum einen gibt es trotz mehrfacher Terminzusagen immer noch keinen Showroom für das Zukunftszentrum. Zum anderen agiert die wachsende Verwaltung immer noch im Verborgenen in einem Provisorium.
Abgerundet wird das unschöne Bild dadurch, dass auf der offiziellen Seite des Zukunftszentrums auch Stunden nach der Entscheidung der Siegerentwurf und das Team dahinter nicht gezeigt oder gar gefeiert werden. Ist man an den entscheidenden Stellen nicht voller Stolz und möchte das Projekt nach außen zeigen?
Interesse in Begeisterung umwandeln
Stadt und Land haben geliefert, um das Zentrum finanziell möglich zu machen. Es ist höchste Eisenbahn, die nach der Standortentscheidung für Halle spürbare Begeisterung für das Projekt in der Stadt neu zu entfachen.
Auch wenn die Zeiten schwierig sind und hinter den Kulissen in Berlin freilich viel passiert ist: Jetzt muss der Bund nach außen wahrnehmbar Gas geben. Auch um weitere Verzögerungen und Akzeptanzverluste zu verhindern.