Der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, warnt die Verbündeten der Ukraine davor, die Sanktionen gegen die russische Luftfahrt zu lockern. „Der scheinbar humanitäre und wirtschaftliche Charakter der russischen Forderung verschleiert den politischen und militärischen Vorteil, den eine Lockerung der Luftverkehrssanktionen dem russischen Präsidenten und seiner Kriegsmaschinerie verschaffen würde“, schreibt Jermak in einem Gastbeitrag für den britischen „Guardian“. Denn die Sanktionen würden zum Beispiel die Einfuhr von Dual-Use-Gütern blockieren, die für militärische Zwecke genutzt werden können. Jermak schreibt weiter: „Es muss klar sein, dass der sogenannte zivile Luftverkehrssektor Russlands zu einer Fassade für Transport, Logistik und Schmuggel im Auftrag des Militärs geworden ist.“ Auch seien Fluggesellschaften nicht nur Kollateralopfer, sondern aktive Unterstützer der russischen Invasion. „Die Grenzen zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor in der russischen Kriegswirtschaft sind verschwommen – insbesondere im Luftverkehr.“ Nach Kriegsbeginn hatten die USA und die EU ihren Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt. Ende Februar schlug Russland den USA vor, den Flugverkehr zwischen beiden Ländern wiederaufzunehmen.
+++ 20:50 US-Finanzminister: Könnten Rohstoffdeal noch heute unterzeichnen +++
Besiegeln Kiew und Washington in den kommenden Stunden ein Rohstoffabkommen oder sind die Verhandlungen auf den letzten Metern erneut ins Stocken geraten? US-Finanzminister Scott Bessent sagt in Washington bei einer Kabinettssitzung, die amerikanische Seite sei bereit zur Unterzeichnung noch im Laufe des Mittwochs (Ortszeit), sofern Kiew dazu auch bereit sei. Die Ukrainer hätten aber noch „Änderungen in letzter Minute“ verlangt. „Wir sind sicher, dass sie das überdenken werden“, betont Bessent. Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hatte zuvor die Hoffnung auf eine Unterzeichnung binnen 24 Stunden geäußert. Diese könnte nach Angaben aus Kiew in Washington erfolgen, wohin die ukrainische Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko gereist sei.
+++ 20:30 „Trump unterstützt das Untergraben der Position der USA“ +++
Noch immer läuft der Krieg in der Ukraine, ein Friedensvertrag ist noch nicht in Sicht. Zumindest eine dreitägige Feuerpause kündigt Putin an – „weil er kann, nicht weil er muss“, sagt Politologe Klemens Fischer. Derweil verunsichere Trump alle – allen voran die US-amerikanische Bevölkerung selbst.
+++ 20:10 Staatsschutz ermittelt wegen Vorfall nahe Sendemasten in Niedersachsen +++
Wegen möglicher Drohnenflüge über eine Funkanlage der Bundeswehr in Niedersachsen ermittelt der Staatsschutz der Polizei. Der Vorfall habe sich im Bereich der Marine-Funksendestelle Saterland/Ramsloh zugetragen, teilt eine Polizeisprecherin mit. In Ramsloh stehen 350 Meter hohe Sendemasten, die den Funkverkehr zu U-Booten der Nato herstellen. Demnach soll ein Wachmann der Bundeswehr drei unbekannte Personen außerhalb des Zauns der Anklage festgestellt haben, die mit Drohnenüberflügen in Verbindung gebracht worden seien. NDR und WDR melden, dass die Unbekannten mehrere Drohnen gesteuert hätten. Eine davon soll auffällig groß gewesen sein. Der Wachsoldat habe die Personen angesprochen, die etwas auf Russisch geantwortet haben sollen.
+++ 19:47 Russland und Nordkorea bauen Grenzbrücke +++
Im Zuge ihrer Annäherung bauen Russland und Nordkorea eine Straßenbrücke zwischen beiden Ländern. Die Bauarbeiten an der Straßenverbindung über den Grenzfluss Tumen hätten begonnen, sagt der russische Ministerpräsident Michail Mischustin bei einer Videokonferenz mit seinem nordkoreanischen Amtskollegen Pak Thae Song. Die geplante Straßenverbindung bezeichnet er als „echten Meilenstein für die russisch-koreanischen Beziehungen“. Die Brücke werde ein „ewiges historisches Denkmal sein, das die unzerbrechlichen koreanisch-russischen Beziehungen“ symbolisiere, sagt Pak. Bislang gibt es über den Tumen lediglich eine rostige Bahnbrücke aus Sowjet-Zeiten. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs hat sich Pjöngjang zu einem der wichtigsten Verbündeten Moskaus entwickelt. Die Ukraine meldete bereits mehrfach, Überreste nordkoreanischer Waffen im Kampfgebiet gefunden zu haben. Zudem kämpfen Tausende nordkoreanische Soldaten an der Seite Russlands.
Eine Bahnbrücke über den Tumen verbindet Nordkorea und Russland.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
+++ 19:13 Politologe: Das heißt „Sieg“ aus Sicht der Russen +++
Die Ukraine kann sich mit Russland noch immer nicht auf eine Waffenruhe verständigen. Dafür scheint das Rohstoffabkommen mit den USA kurz vor der Unterzeichnung zu stehen. Das sei eine „große Kröte, die sie schlucken mussten“, so Politologe Andreas Heinemann-Grüder im Gespräch mit ntv.
+++ 18:21 Verzögert sich Rohstoffdeal wegen Zusatzdokumenten? +++
Die Unterzeichnung eines Rohstoffabkommens zwischen der Ukraine und den USA könnte noch an diesem Mittwoch stattfinden, wie zwei Insider der Nachrichtenagentur Reuters sagen. Eine Quelle weist jedoch auf ein Problem in letzter Minute hin: Die USA drängen die Ukraine, zwei zusätzliche Dokumente zusammen mit dem Hauptabkommen zu unterzeichnen. Die Regierung in Kiew sei indes der Ansicht, dass diese Ergänzungsdokumente noch nicht fertiggestellt seien. Ob dies die Unterzeichnung insgesamt verzögern würde, ist bisher unklar.
+++ 17:47 Oberst Reisner zu Poker mit Trump: „Russland sieht sich dem Sieg schon nahe“ +++
Russland intensiviert die Angriffe in der Ukraine. Zeitgleich finden die Verhandlungen mit Kiew unter Vermittlung der USA statt. Oberst Markus Reisner vom Bundesheer Österreich ordnet die Vorstöße ein, sieht einen Vorteil bei Russlands Verbündeten und spricht über die Siegesgewissheit Moskaus.
+++ 17:21 US-Waffensysteme an Estland übergeben +++
Estland hat bei einem der größten Rüstungsgeschäfte seiner Geschichte sechs US-Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars erhalten. Die mobilen Raketensysteme mit einer Reichweite von 300 Kilometern wurden der Armee des an Russland grenzenden EU- und Nato-Landes auf einem Militärflugplatz übergeben, wie das Estnische Zentrum für Verteidigungsinvestitionen mitteilt. Damit werde eine wichtige Fähigkeitslücke geschlossen. „Sie sind da!“, schreibt Außenminister Margus Tsahkna auf der Plattform X. „Dies stärkt nicht nur Estlands Verteidigung, sondern erhöht auch die Sicherheit des gesamten Nato-Bündnisses.“ Weil Estland den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit betrachtet, hat es seine Militärausgaben erhöht und rüstet auf.
+++ 16:56 Russland greift mit mehr als 100 Drohnen an +++
Das russische Militär hat mit mehr als 100 Kampfdrohnen Ziele in der Ukraine angegriffen. „Den ganzen Morgen fliegen russische Drohnen im Himmel über der Ukraine. Und so ist es jeden Tag“, schreibt Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Seit Wochenbeginn seien es 375 Kampfdrohnen gewesen. Selenskyj fordert, den Druck auf Russland mit „starken zusätzlichen Sanktionen“ zu erhöhen. Moskau müsse zu einem Kriegsende gezwungen werden. Gleichzeitig sei die Ukraine mit der Lieferung weiterer Flugabwehrsysteme zu stärken.
+++ 16:56 Schmyhal äußert sich zu Rohstoffdeal +++
Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal äußert sich im ukrainischen Nachrichtenfernsehen zur möglicherweise kurz bevorstehenden Unterzeichnung eines Rohstoffabkommens mit den USA: „Sobald alle abschließenden Details ausgearbeitet sind, dann wird das Abkommen bald, wie ich hoffe, innerhalb der nächsten 24 Stunden unterzeichnet und wir machen den ersten Schritt.“ Zudem bestätigt Schmyhal, dass Vizeregierungschefin und Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko auf dem Weg nach Washington sei.
+++ 16:30 Estland will Einheit für Friedenstruppe bereitstellen +++
Estland will sich mit Soldaten an einer möglichen europäischen Friedenstruppe in der Ukraine beteiligen. Nach Angaben von Regierungschef Kristen Michal seien die Planungen für die „Koalition der Willigen“ in vollem Gange und das baltische EU- und Nato-Land bereit, eine Einheit von Bodentruppen bis zu Kompaniestärke sowie Ausbilder und Stabsoffiziere bereitzustellen. Für deren Entsendung werde die Regierung selbstverständlich das nötige Mandat des Parlaments einholen, wurde der Ministerpräsident in einer Mitteilung der Staatskanzlei in Tallinn zitiert. Die „Koalition der Willigen“ ist eine Gruppe von Ländern, die der Ukraine helfen wollen, einen gerechten und stabilen Frieden zu erreichen. Großbritannien und Frankreich hatten in den vergangenen Monaten die Bereitschaft signalisiert, gemeinsam mit Verbündeten Truppen zur Absicherung eines Friedensabkommens in die Ukraine zu entsenden.
+++ 16:07 Füllvorgaben für deutsche Gasvorräte gesenkt +++
Das Wirtschaftsministerium verringert die Füllstandsvorgaben für Gasspeicher in Deutschland. Die Verordnung des scheidenden Wirtschaftsministers Robert Habeck passiert das Kabinett. Die Füllstandsvorgaben würden zum 1. November eines Jahres für alle Kavernenspeicher von 90 Prozent auf 80 Prozent abgesenkt, teilt sein Ministerium mit. Dies gelte auch für die vier süddeutschen sogenannten Porenspeicher, die für die Versorgungssicherheit auch für Österreich und die Schweiz von Bedeutung seien. Für die übrigen Porenspeicher würden die Vorgaben auf 45 Prozent gesenkt. Die Vorgaben waren nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 erhöht worden, um eine ausreichende Gasversorgung in den Wintermonaten auch dann zu gewährleisten, wenn Gaslieferungen ausfallen sollten. Die Gasspeicher dienen auch als Puffer, um Verbrauchsschwankungen auszugleichen. Die Senkung der Füllvorgaben soll mehr Spielraum schaffen, das Gas kostengünstig einzuspeichern.
+++ 15:22 „Region Dnipropetrowsk gerät zunehmend ins Fadenkreuz“ +++
ntv-Reporterin Kavita Sharma erlebt in Saporischschja die Nachwehen einer neuen russischen Angriffswelle. Die ukrainische Militärführung gibt an, dass sich die Kämpfe vor allem in Richtung der Region Dnipropetrowsk und bei Pokrowsk zuletzt intensivieren.
+++ 15:05 Insider: Ukraines Wirtschaftsministerin fliegt nach Washington, um Rohstoffabkommen zu unterzeichnen +++
Die Führung der Ukraine rechnet damit, dass das Rohstoffabkommen mit den USA an diesem Mittwoch unterzeichnet wird. Das verlautet aus Regierungskreisen in Kiew. Ähnliches ist von einem Insider in Washington zu vernehmen. Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko sei auf dem Weg nach Washington, wo sie am Abend das Abkommen unterzeichnen solle, teilt ein hochrangiger Vertreter des Präsidialamts in Kiew mit. Unter anderem soll das Abkommen den USA im Gegenzug für ihre militärische Unterstützung Zugang zu Rohstoffen in der Ukraine wie etwa seltenen Erden sichern. Die endgültige Fassung des Abkommens müsse von der ukrainischen Regierung „noch abgesegnet“ werden, heißt es weiter. Den Angaben zufolge sieht der Deal nun einen gemeinsamen Fonds jeweils zur Hälfte zwischen der Ukraine und den USA vor, der dem Wiederaufbau dienen soll. Anders als von US-Präsident Donald Trump mehrmals gefordert, würden den Angaben zufolge „Schulden“ der Ukraine wegen bisheriger US-Militärhilfen dabei nicht einberechnet werden. Künftige US-Militärhilfen würden jedoch als Beitrag der USA für den Fonds gelten. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 14:31 Kreml sieht in Waffenruhe-Ruf Kiews Hindernis für Verhandlungen +++
Moskau hat das Drängen Kiews auf eine längere Waffenruhe als Forderung abgetan, die lediglich den Verhandlungsprozess für ein Ende des Krieges in der Ukraine behindere. Kiew erschwere die Verhandlungen durch Vorbedingungen wie eine Waffenruhe, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. „Dies widerspricht der Position von Präsident (Wladimir) Putin.“ Putin sei zu direkten Gesprächen mit der Ukraine ohne Vorbedingungen bereit, sagt Peskow. Kiew habe allerdings bisher nicht auf ein entsprechendes Angebot geantwortet, sagt Peskow bei einem Auftritt auf einem Bildungsforum.
+++ 14:00 Insider: Rohstoff-Abkommen zwischen Ukraine und USA kurz vor Abschluss +++
Die Ukraine steht kurz vor der Unterzeichnung eines Rohstoff-Abkommens mit den USA. „Ich denke, dass der Vertrag vielleicht am späten Abend Kiewer Zeit unterzeichnet werden kann“, sagt ein ukrainischer Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. US-Präsident Donald Trump dringt auf das Abkommen, durch das die USA exklusive Zugriffsrechte auf seltene Rohstoffe und Mineralien bekommen sollen. Nach Trumps Willen ist der Vertrag Bestandteil seiner Bemühungen um ein Ende der Kämpfe in der Ukraine. Ursprünglich hätte das Rohstoffabkommen schon Ende Februar unterzeichnet werden sollten, als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Besuch in Washington war. Es kam jedoch zum Eklat, als Trump und sein Vizepräsident JD Vance dem ukrainischen Staatschef vor laufenden Kameras Respektlosigkeit und fehlende Dankbarkeit für die US-Militärhilfen vorwarfen.
+++ 13:32 Peskow: Russland muss in der Ukraine siegen +++
Russland muss nach den Worten von Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow den Konflikt in der Ukraine gewinnen. „Was wir tun – die spezielle Militäroperation, alle Entscheidungen (von Präsident Wladimir) Putin – sind absolut richtig. Und es ist unsere Pflicht, siegreich zu sein“, sagt Peskow in Moskau vor der Presse. Russland sei den USA dankbar für ihre Bemühungen um Frieden und bereit zu direkten Beratungen mit der Ukraine. Aus Kiew gebe es aber bislang keine Antwort. Putin sei offen für einen Frieden mit der Ukraine und arbeite intensiv mit den USA zusammen. Allerdings sei der Konflikt so kompliziert, dass die von den USA angestrebten schnellen Fortschritte nur schwer zu erreichen seien, sagt Peskow.
+++ 13:09 Kiew macht Moskau nach Tod von Journalistin schwere Vorwürfe +++
Nach der Obduktion der in russischer Gefangenschaft verstorbenen ukrainischen Journalistin Viktoria Roschtschyna erhebt Kiew schwerste Vorwürfe gegen Moskau (siehe Eintrag 09:14). Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, greift den Fall auf X auf und schreibt: „So sieht russische Besatzung aus.“ Das Recherche-Projekt Forbidden Stories, an dem unter anderem „Spiegel“, die „Washington Post“ und die „Ukrainska Prawda“ beteiligt sind, berichtete zuvor, die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft habe bei der Untersuchung der zurückgegebenen Leiche Folterspuren entdeckt. Auch seien Organe entnommen worden, was darauf hindeute, dass die Todesursache vertuscht werden sollte. Die ukrainischen Behörden haben den Verdacht, dass die Frau erdrosselt wurde. Die genaue Todesursache habe wegen des Zustands der Leiche bislang nicht ermittelt werden können.
+++ 12:28 Russische Fabrik brennt nach Drohnenangriff +++
Ein ukrainischer Drohnenangriff hat in der russischen Stadt Murom, knapp 300 Kilometer östlich von Moskau, einen Betrieb in Brand gesetzt. Auf einem russischen Telegram-Nachrichtenkanal wurde mit Verweis auf Anwohner geschrieben, dass eine Fabrik für Zündvorrichtungen angegriffen worden sei. Der Gouverneur der betroffenen Region Wladimir, Alexander Awdejew, schreibt bei Telegram lediglich vom Brand einer Lagerhalle. Ausgelöst worden sei das inzwischen gelöschte Feuer durch herabstürzende Drohnen.
+++ 12:00 Russland: Haben weitere Ortschaft in Donezk eingenommen +++
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine eingenommen. Das Dorf Nowe in der Region Donezk sei unter Kontrolle, zitiert die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax das Ministerium. Russland meldet seit einiger Zeit fast täglich die Einnahme weiterer Ortschaften in der Ostukraine. Die Regierung in Kiew kommentiert das in der Regel nicht. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht.
+++ 11:27 Ukraine: Russische Truppen steigern Angriffskraft auf Pokrowsk +++
Die russischen Truppen verstärken nach Angaben des ukrainischen Militärs deutlich ihre Kampfhandlungen im Osten der Ukraine. Ihre Hauptstoßrichtung gelte der Stadt Pokrowsk, teilt Armeechef Olexandr Syrskij auf Telegram mit. „Trotz lautstarker Erklärungen über die Bereitschaft, das Feuer über die Maifeiertage einzustellen, haben die Besatzer die Intensität ihrer Kampfhandlungen deutlich erhöht und ihre Hauptanstrengungen auf die Richtung Pokrowsk konzentriert.“ Pokrowsk liegt in der Region Donezk und ist von Industrie und Bergbau geprägt. Seit Monaten ist die Stadt hart umkämpft.
+++ 11:09 Putin lässt Bezeichnung Flughafen Stalingrad zu +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem Flughafen von Wolgograd als Zusatzbezeichnung wieder den früheren Namen der Stadt verliehen: Stalingrad. Damit solle an den Sieg des sowjetischen Volkes im Zweiten Weltkrieg erinnert werden, heißt es in dem Erlass, den Putin nach einem Besuch in Wolgograd unterzeichnete. Die Umbenennung des Flughafens sei eine Bitte von Weltkriegsveteranen wie von Teilnehmern am Krieg gegen die Ukraine, sagt Gouverneur Andrej Botscharow. „Deren Wort ist für mich Gesetz. So machen wir das“, sagt Putin der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS zufolge.
+++ 10:42 Ukraine: Zahl der Opfer nach russischem Massenangriff steigt +++
Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben die Städte Charkiw und Dnipro mit Schwärmen von Drohnen angegriffen. Mindestens ein Mensch sei bei dem Angriff am späten Dienstagabend getötet und fast 50 seien verletzt worden, teilen die Behörden mit (siehe Einträge 06:41, 03:50 und 02:50). In Charkiw gebe es mindestens 45 Verletzte, darunter zwei Kinder und eine schwangere Frau, erklärt der Gouverneur der gleichnamigen Region, Oleh Synjehubow. Charkiw ist nach der Hauptstadt Kiew die zweitgrößte Stadt der Ukraine und liegt nahe der Grenze zu Russland.
+++ 10:05 Trump: Putin will Frieden in der Ukraine +++
Russlands Präsident Wladimir Putin will nach den Worten von US-Präsident Donald Trump Frieden in der Ukraine. „Ich denke, er will das“, sagt Trump dem Sender ABC News auf die Frage, ob Putin ein Ende des Konflikts in der Ukraine möchte. „Ich glaube, sein Traum war es, das ganze Land einzunehmen, aber meinetwegen wird ihm das nicht gelingen“, sagt der Republikaner, der am Dienstag den 100. Tag seiner zweiten Amtszeit im Weißen Haus feierte. Auf die Frage, ob er dem Kremlchef vertraue, sagt Trump: „Ich vertraue nicht vielen Menschen.“ Nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Rom hatte Trump am Samstag Zweifel an der russischen Bereitschaft zu einem Friedensschluss mit der Ukraine geäußert und mit Strafmaßnahmen gegen Moskau gedroht, nachdem zuvor bei russischen Angriffen erneut zahlreiche Zivilisten ums Leben gekommen waren.
+++ 09:47 UNO kürzt Ukraine-Hilfen +++
Angesichts der Mittelkürzungen für Hilfsleistungen durch Staaten wie die USA hat die UNO angekündigt, ihre Unterstützung für die Ukraine einzuschränken. Wegen der „starken Einschränkung“ bei der humanitären Hilfe würden die Vereinten Nationen und ihre Partner neue Prioritäten bei der Hilfe für die Bevölkerung in der Ukraine setzen, sagt Joyce Msuya, eine Vertreterin des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha), vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Ziel sei es, die Menschen zu erreichen, die am meisten gefährdet seien und die größte Not litten, sagt Msuya. Die UNO werde sich auf Hilfe für die Bevölkerung in Frontnähe konzentrieren, auf Evakuierungen, die unmittelbare Hilfe nach Angriffen und auf Hilfe für die Schwächsten unter den Binnenvertriebenen. „Ohne weitere Unterstützung könnten aber auch die notwendigen lebensrettenden Maßnahmen gefährdet sein“, sagt Msuya.
+++ 09:14 Medien: Tote ukrainische Journalistin wurde in russischer Haft gefoltert +++
Die in russischer Gefangenschaft gestorbene ukrainische Journalistin Wiktorija Roschtschyna wurde gefoltert. Das berichtet das Recherche-Projekt Forbidden Stories, an dem unter anderem „Spiegel“, die „Washington Post“ und die „Ukrainska Prawda“ beteiligt sind. Nachdem Roschtschynas Leiche bei einem Gefangenenaustausch im Februar der Ukraine übergeben wurde, seien bei einer Obduktion in der Ukraine Anzeichen von Folter und fehlenden Organen gefunden worden, so die Berichte unter Berufung auf ukrainische Ermittler. Bei der Obduktion fanden Mediziner „zahlreiche Zeichen von Folter und Misshandlung“, zitieren die Medien die Staatsanwaltschaft. Dazu gehörten eine gebrochene Rippe, Nackenverletzungen und mutmaßliche Spuren von Elektroschocks an den Füßen, sagt der Leiter der Abteilung für die Untersuchung von Kriegsverbrechen bei der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft, Juri Belussow laut der Berichte. Bei der Leiche fehlten die Augäpfel, Teile des Kehlkopfes und das Gehirn, so heißt es demnach aus Ermittlerkreisen. Möglicherweise sollten mit ihrer Entfernung Folterspuren vertuscht werden. Die 27-jährige Journalistin war 2023 verschwunden, als sie in der von Russland besetzten südostukrainischen Region Saporischschja zu mutmaßlichen russischen Foltergefängnissen recherchierte. Im April 2024 bestätigte Russland ihre Verhaftung, im September folgte dann die Nachricht von ihrem Tod.
+++ 08:46 Munz: Moskau nimmt mit Odessa das nächste Ziel ins Visier +++
Die USA weisen Putins Vorschlag für eine dreitägige Waffenruhe mit deutlichen Worten zurück. Der Vorschlag sei absurd, man wolle 30 Tage für einen Waffenstillstand. Der Kreml jedoch weicht nicht von seinen Forderungen ab, hat nun sogar Odessa im Visier, berichtet ntv-Korrespondent Rainer Munz aus Moskau.
+++ 08:02 Ukraine veröffentlicht Zahlen zu russischen Verlusten +++
Der ukrainische Generalstab veröffentlicht neue Verlustzahlen zu den russischen Truppen in der Ukraine. Demnach soll Russland seit dem 24. Februar 2022 rund 951.960 Soldaten in der Ukraine verloren haben. Allein innerhalb von 24 Stunden betrage die Zahl der Verluste 1100. Dem Bericht aus Kiew zufolge sollen unter anderem außerdem ein Panzer, elf Artilleriesysteme und 112 Drohnen zerstört worden sein. Insgesamt soll Russland laut der Ukraine seit Beginn des Großangriffs 10.729 Panzer, 27.091 Artilleriesysteme und 370 Flugzeuge, 335 Hubschrauber, 34.289 Drohnen, 28 Schiffe und ein U-Boot verloren haben. Westliche Schätzungen nennen geringere Verlustzahlen – wobei das auch nur Mindestwerte sind.
+++ 07:32 Medien: Russland zerstört 34 ukrainische Drohnen +++
Die russische Flugabwehr hat nach Regierungsangaben in der Nacht 34 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Das melden staatliche russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.
+++ 07:05 Geheimdienst: Etwa 600 nordkoreanische Soldaten im Ukraine-Krieg getötet +++
Über 4000 nordkoreanische Soldaten, die an der Seite Russlands im Ukraine-Krieg kämpften, seien laut Schätzungen verletzt worden, sagt der südkoreanische Abgeordnete Lee Seong-kweun vor Journalisten. Nach Angaben des südkoreanischen Abgeordneten liegt die Zahl der im Ukraine-Krieg gefallenen nordkoreanischen Soldaten bei etwa 600. Das Mitglied des Geheimdienstausschusses des südkoreanischen Parlaments hatte zuvor an einem Geheimdienst-Briefing teilgenommen. Die Leichen der Gefallenen seien in der russischen Grenzregion Kursk eingeäschert worden und nach Nordkorea überführt worden. Rund 2000 nordkoreanische Soldaten seien bereits wieder nach Nordkorea zurückberufen worden. Sie würden sich an verschiedenen Orten im Land aufhalten und seien unter Isolation gestellt worden, fügt Lee unter Berufung auf Berichte hinzu. Insgesamt habe Pjöngjang Moskau in Kursk „in zwei Phasen“ mit 18.000 Soldaten unterstützt.
+++ 06:41 Ukraine: Explosionen und Brände in Charkiw nach russischem Massenangriff +++
Ungeachtet aller Diskussionen über eine mögliche Waffenruhe hat Russland die Ukraine in der Nacht mit schweren Drohnenangriffen überzogen. Allein die Großstadt Charkiw im Osten, dicht an der russischen Grenze wird nach Behördenangaben von mehr als 15 Kampfdrohnen attackiert. Kurz nach Mitternacht spricht Bürgermeister Ihor Terechow von mindestens 39 Verletzten. „In der Stadt sind Explosionen zu hören“, schreibt er auf Telegram. „Infolge massiver Drohnenangriffe auf Charkiw wurden Wohngebäude, Garagen und Infrastruktureinrichtungen zerstört und Autos beschädigt. In verschiedenen Teilen der Stadt brachen zehn Brände aus“, wie das Portal „Ukrajinska Prawda“ unter Berufung auf den staatlichen Katastrophenschutz berichtet.
+++ 06:10 Verletzte bei ukrainischen Angriffen in Kursk +++
In der russischen Grenzregion Kursk sind bei Drohnenangriffen in der Nähe der Stadt Rylsk drei Menschen verletzt worden, von denen zwei ins Krankenhaus eingeliefert wurden, wie der Interimsgouverneur der Region erklärt. Die russische Armee hatte am vergangenen Wochenende erklärt, sie habe die Grenzregion vollständig von den ukrainischen Streitkräften zurückerobert, was die ukrainische Armee bestritt.
+++ 05:44 Bericht: Putin stellt Maximalforderungen +++
Der russische Präsident Wladimir Putin besteht darauf, dass jedes Abkommen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine die vollständige russische Kontrolle über vier teilweise besetzten ukrainischen Regionen beinhalten müsse. Das sagen drei in Moskau ansässige Quellen, die mit den Gesprächen vertraut sind, gegenüber Bloomberg. Die Forderung versetzt den Bemühungen von US-Präsident Donald Trump, einen Waffenstillstand auszuhandeln, einen schweren Schlag. Im Weißen Haus wächst die Frustration über die mangelnden Fortschritte.
+++ 04:53 Wadephul reist nach Brüssel +++
Der designierte CDU-Außenminister Johann Wadephul reist am heutigen Mittwoch zu einem Treffen mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas nach Brüssel. Das Treffen werde um 14.00 Uhr stattfinden, teilt ein Sprecher der EU-Kommission mit. Eine Sprecherin der CDU-Fraktion im Bundestag bestätigt den Termin.
+++ 03:50 Russischer Massenangriff: Zahl der Verletzten in Charkiw steigt +++
Nach einem russischen Massenangriff mit Drohnen steigt die Zahl der Verletzten in Charkiw auf 38, darunter zwei Kinder, wie Regionalgouverneur Oleh Syniehubov mitteilt. Charkiws Bürgermeister Ihor Terechow spricht von 39 Verletzten. „Es gab 16 Angriffe auf Charkiw“, schreibt Terechow im Nachrichtendienst Telegram. „Ein Hochhaus wurde getroffen sowie Privathäuser, eine medizinische Einrichtung und zivile Infrastruktur.“
+++ 02:50 Ein Toter nach russischem Angriff auf Dnipro +++
Bei einem russischen Angriff auf die zentralukrainische Stadt Dnipro ist nach Angaben regionaler Behörden mindestens ein Mensch getötet worden. Der Gouverneur der betroffenen Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, spricht im Onlinedienst Telegram von einem „massiven Drohnenangriff“ auf die Stadt. „Derzeit wissen wir von einem Toten“, fügt er hinzu. Auch der Bürgermeister der Stadt sprach von einem Toten. Angesichts der vorrückenden russischen Truppen hatte die Militärverwaltung in der Region am Dienstag die Evakuierung von sieben Dörfern in Dnipropetrowsk angeordnet. Im Moment befänden sich nach Angaben des ukrainischen Militärs jedoch keine russischen Truppen in der Region.
+++ 01:59 Ukrainischer Außenminister lobt Wadephul +++
Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha würdigt die „konsequente persönliche Haltung“ des designierten Bundesaußenministers Johann Wadephul von der CDU. Er schätze Wadephuls Haltung und dessen „Bekräftigung, dass die nächste Bundesregierung ihre Unterstützung für die Ukraine fortsetzen und verstärken wird“, schreibt Sybiha bei X. Zuvor habe er ein Telefonat mit Wadephul geführt und ihm zu dessen Nominierung für das Amt gratuliert. Wadephul war am Montag von der CDU für das Amt des Außenministers in der wahrscheinlich künftigen schwarz-roten Koalition benannt worden.
+++ 00:35 US-Sondergesandter Kellogg nennt Moskaus Vorschlag für dreitägigen Waffenstillstand „absurd“ +++
Der US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, weist Moskaus Vorschlag für einen dreitägigen Waffenstillstand mit deutlichen Worten zurück. „Ein dreitägiger Waffenstillstand ist absurd. Der Präsident will einen dauerhaften, umfassenden Waffenstillstand – zu Wasser, in der Luft, zu Land und für die Infrastruktur – für mindestens 30 Tage, den wir dann verlängern können“, sagt Kellogg im Interview mit dem US-Sender Fox News. Der Kreml teilte gestern mit, dass Staatschef Wladimir Putin den vorübergehenden Waffenstillstand vom 8. bis 11. Mai angeordnet habe, um an den 80. Jahrestag des sowjetischen Sieges über Nazideutschland im Zweiten Weltkrieg zu erinnern.
+++ 23:05 Viele Verletzte durch russischen Angriff auf Charkiw +++
Durch einen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Großstadt Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens 20 Menschen verletzt worden. „In der Stadt sind Explosionen zu hören“, schreibt Bürgermeister Ihor Terechow am Abend auf Telegram. Mehrere Stadtteile seien von den Angriffen betroffen. Eine Kampfdrohne iranischer Bauart sei neben einem Krankenhaus eingeschlagen.
+++ 22:32 Selenskyj: Neue Sanktionen sollten „Moskaus Schmerzpunkte“ treffen +++
Die Ukraine bereitet nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj mit internationalen Partnern weitere Sanktionen gegen Russland vor. Diese zielten auf Handel und Rüstungsindustrie des Angreiferlandes sowie auf „russische Einflussnetzwerke“. Dies geschehe in Abstimmung mit den europäischen Ländern und den USA, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache, ohne Details zu nennen. „Wir wählen die Schmerzpunkte in Russland aus, die Moskau am ehesten dazu bewegen, sich auf Diplomatie einzulassen“, sagte er in Kiew.
+++ 22:06 Ukraine: Russische Truppen versuchen, Fluss bei Kupjansk zu überqueren +++
Die russischen Streitkräfte versuchen nach ukrainischen Angaben verstärkt, den Fluss Oskil im Sektor Kupjansk in der Oblast Charkiw zu überqueren. Laut Ukrinform erklärte Ruslan Muzychuk, Sprecher der Nationalgarde, dies in einer Live-Übertragung. „Bereits Ende letzten Jahres beobachteten wir massive Panzerangriffe im Gebiet von Pischtschane und Kolisnykiwka“, so Muzychuk. Dort versuchten die russischen Truppen, so der Sprecher, „den Oskil zu überqueren und die Stellung am rechten Ufer auszubauen – insbesondere in den Gebieten von Dworitschna und Fyholiwka.“
+++ 21:14 US-Außenminister droht mit Rückzug aus Vermittlungen zwischen Moskau und Kiew +++
US-Außenminister Marco Rubio droht mit einem Ende der Vermittlungsbemühungen der US-Regierung im Ukraine-Krieg. Russland und die Ukraine müssten „konkrete Vorschläge“ für ein Ende des Krieges auf den Tisch legen, sagte Außenministeriumssprecherin Tammy Bruce. Sollte es weiterhin „keinen Fortschritt“ geben, „werden wir uns als Vermittler in diesem Prozess zurückziehen.“ Bereits am Sonntag hatte Rubio gesagt, die Bemühungen um eine Waffenruhe in der Ukraine stünden vor einer möglicherweise „sehr entscheidenden Woche“, und einen Rückzug aus den Verhandlungen angedeutet. Die US-Regierung stehe vor einer Entscheidung darüber, „ob dies eine Bemühung ist, in die wir weiter involviert sein wollen, oder ob es an der Zeit ist, uns auf andere Themen zu konzentrieren, die genau so wichtig oder sogar noch wichtiger sind“, sagte der Außenminister.
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