Langfristiger Nutzen von Waffenverbotszonen zweifelhaft

Eine nachhaltige Wirkung von Waffenverbotszonen sei nach aktueller Studienlage zweifelhaft, sagt Christoph Meißelbach gegenüber MDR AKTUELL. Er ist Polizei- und Sicherheitsforscher an der Hochschule der Sächsischen Polizei.

In seiner Studie über die Waffenverbotszone entlang der Leipziger Eisenbahnstraße konnte Meißelbach nicht feststellen, dass die Kriminialität in diesem Gebiet langfristig zurückgeht. Anfangs hätte es zwar einen „Strohfeuereffekt“ gegeben und die Kriminalität sei in den ersten sechs Monaten zurückgegangen. Danach habe sie sich sich laut Studie wieder auf dem ursprünglichen Niveau eingependelt.

„Zusätzlich haben wir beobachtet, dass sich die Kriminalität zum Teil in die umliegenden Regionen verlagert hat – es gab also keinen Nettorückgang,“ sagt Christop Meißelbach. Besonders Delikte der Gewaltkriminalität seien kaum von der Waffenverbotszone beinflusst worden.

Insgesamt gebe es aber noch wenig Studien und die Wirkung von Waffenverbotszonen seien schwer zu untersuchen, sagt der Forscher gegenüber dem MDR.