„Dynamo Dresden heute vor 10 Jahren“ ist eine Serie, in der BILD historische Artikel wieder zum Leben erweckt. Lesen Sie heute, was Dresden im Jahr 2015 bewegte.

Der Text „Dynamo nur noch ein Häuflein Elend“ ist am 4. April 2015 bei BILD erschienen.

Es bleibt alles beim Alten. Dynamo kriegt 2015 einfach nichts auf die Reihe. Das 0:2 im Sachsen-Derby beim Chemnitzer FC war die neunte Pleite im zehnten Spiel. Blitz-Camp, Psychologe und interne Aussprachen – nützte alles nix.

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DYNAMO NUR NOCH EIN HÄUFCHEN ELEND!

Trainer Peter Nemeth krempelte sein Team notgedrungen ordentlich um. In der Innenverteidigung standen Jannik Müller und Rückkehrer Marco Hartmann (nach Bänderverletzung) für Dennis Erdmann und Michael Hefele, die aus dem Kader gestrichen wurden.

Vor der Abwehr sollte mit Cristian Fiel ein weiterer Routinier für Ruhe und Sicherheit sorgen. Und Marvin Stefaniak spielte für den ebenfalls suspendierten Torjäger Justin Eilers auf der Außenbahn.

Die neu zusammengewürfelte Hintermannschaft hielt nur in der Anfangsphase dem Druck stand, dann brachen alle Dämme.

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18. Minute: Nach einer Ecke steht Endres völlig blank, stochert den Ball aus vier Metern über die Linie. Sein Bewacher Robert Andrich pennt total.

28. Minute: Anton Fink schiebt nach einem Chemnitzer Konter seelenruhig zum 2:0 ein. Das ging den Gästen offensichtlich viel zu schnell, sie hechelten den CFC-Kickern kollektiv nur hinterher. Grausam.

Dabei wurden vorm Spiel extra noch Standards geübt. „Offensiv wie defensiv“, betonte Coach Nemeth. Brachte leider überhaupt nichts. Ebenso wenig wie die Trainer-Warnung vor dem Chemnitzer Sturm-Duo Löning/Fink. „Die sind ausgebufft“, so Nemeth. Zugehört hat ihm von der Mannschaft scheinbar keiner.

Nach der Pause kommt Dominic Baumann für Sylvano Comvalius. Und Dynamo tatsächlich mit zwei Chancen: Sinan Tekerci trifft aber nach schönem Solo von Marvin Stefaniak ebenso nur das Außennetz (53.), wie kurz darauf Cristian Fiel nach einem 17-Meter-Freistoß (55.).

Danach ebbte die Dynamo-Offensive schon wieder ab. Ohne den ebenfalls suspendierten Torjäger Justin Eilers ging nach vorn mal wieder viel zu wenig.

Weil Jannik Müller noch zweimal auf der eigenen Torlinie rettete, blieb’s wenigstens beim 0:2. Die Situation wird für Dynamo trotzdem immer beängstigender …