Berlin – Keine umgeschubsten Autos, brennende Müllcontainer oder überfüllte Notaufnahmen: Trotz mehrerer Demonstrationen in verschiedenen Stadtteilen Berlins blieb es in der Walpurgisnacht überraschend ruhig. Die Polizei ist mit ihrer Arbeit zufrieden.

Unter dem Motto „Löhne erhöhen, Mieten senken, Frieden schaffen“ zogen am Mittwochabend Demonstranten durch den Ortsteil Wedding. Laut Polizei nahmen bis zu 250 Menschen an der Veranstaltung teil – die Organisatoren sprachen von 750 Demonstranten. Um kurz nach 19 Uhr endete die Demo. Alles sei friedlich verlaufen, so ein Polizeisprecher.

Tausende Frauen demonstrierten am Abend des 30. Aprils, doch die Lage eskalierte nicht

Tausende Frauen demonstrierten am Abend des 30. Aprils, doch die Lage eskalierte nicht

Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Tausende Frauen ziehen durch Kreuzberg

Dazu aufgerufen hatte die Berliner Stadtteilorganisation „Hände weg vom Wedding!“. Die Teilnehmer forderten u. a. niedrigere Mieten, die sofortige Rücknahme von Kürzungen im sozialen, gesundheitlichen und kulturellen Bereich und ein Ende von militärischer Aufrüstung.

Die gelegentliche Pyrotechnik konnte nicht vermieden werden. Festgenommen wurde aber niemand

Die gelegentliche Pyrotechnik konnte nicht vermieden werden. Festgenommen wurde aber niemand

Foto: michael körner

Am selben Abend nahmen 3200 Menschen nahmen an einer queer-feministischen Demonstration gegen Kapital und Patriarchat teil. Unter dem Motto „Take back the Night“ zogen sie vom Mariannenplatz aus durch Kreuzberg bis nach Friedrichshain.

„Friedlichster 30. April in den letzten Jahren“

Es wurden zwar Pyros gezündet, einige Eier auf Polizisten geworfen und verbotene Parolen ausgerufen. Aber alles in allem „nichts, was aus dem Rahmen fällt“, so ein Polizeisprecher. Festnahmen gab es zunächst keine. Gegen 23.15 Uhr löste sich die Demo am Boxhagener Platz in Friedrichshain auf.

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Polizeisprecher Florian Nath: „Wir blicken auf den wohl friedlichsten 30. April im Einsatzgeschehen in den letzten Jahren zurück.“ Es habe bei allen Versammlungen so gut wie keine Vorkommnisse gegeben, die die Polizei vor größere Probleme gestellt hätte.

Lesen Sie auchPolizei hatte Lage jederzeit im Griff

Die Berliner Polizei wurden von zahlreichen Einsatzkräften aus anderen Bundesländern sowie von der Bundespolizei unterstützt. Insgesamt waren 2500 Beamte im Einsatz, die alle Situationen noch vor Ort mit den Veranstaltern klären konnten.

„Wir haben Strafermittlungsverfahren eingeleitet und es ist nichtsdestotrotz zu keinen weiteren Zwischenfällen gekommen“, so Natz weiter. Damit habe die Berliner Polizei bewiesen, dass sie die Lage in der Walpurgisnacht jederzeit im Griff behalten haben.

Hamburg: Friedlich, aber zu laut für die Anwohner

Auch in Hamburg verlief die Nacht auf den 1. Mai friedlich, aber nicht ruhig. Im Schanzenviertel versammelten sich tausende Menschen bis weit nach Mitternacht zum „Cornern“. Das verlief zwar ohne Vorkommnisse, allerdings mit viel Lärm im Viertel.

Eine Gesetzesinitiative wird möglicherweise das „Cornern“ und Feiern auf der Straße bald stärker reglementieren, da sich die Anwohner der Szeneviertel immer mehr und öfter über den Lärm beschweren.