Stand: 01.05.2025 11:25 Uhr

„Mach dich stark mit uns!“ – unter diesem Motto hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Hamburg am Tag der Arbeit zu Kundgebungen aufgerufen. Die größte Demonstration setzte sich in Barmbek in Bewegung.

Rund 1.000 Teilnehmende versammelten sich am Vormittag am U-Bahnhof Habichtstraße. Die Demo-Route führt bis zum Museum der Arbeit, wo eine Abschlusskundgebung geplant ist. Auch in Bergedorf und Harburg gibt es DGB-Kundgebungen.

Chawla beklagt wachsende Schere zwischen Arm und Reich

Beim Start der Demo in Barmbek gab sich der DGB kämpferisch und selbstbewusst. Die Hamburger DGB-Vorsitzende Tanja Chawla sagte, es gehe zwar darum, die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen, aber auch darum, die Menschen dabei mitzunehmen. „Wir sehen: Die Schwere zwischen Arm und Reich wird immer größer – auch in so einer reichen Stadt wie Hamburg.“ Der DGB wolle nicht weiter zusehen, wie die Zahl der Einkommensmillionäre zunehme, während die Tafeln wegen Überfüllung schließen müssten.

Höhere Steuern für Spitzenverdiener gefordert

Mit Blick auf die neue Bundesregierung appellierte Chawla an den designierten Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nicht auf den Bürgergeldempfängerinnen und -empfängern „herumzuhacken“. Stattdessen solle er für eine höhere Vermögens- und Erbschaftssteuer sorgen. Höhere Steuern für Reiche und Spitzenverdiener könnten wichtige Vorhaben beim Wohnungsbau, beim Klimaschutz und im Bildungswesen finanzieren.

DGB: Öffentliche Aufträge nur an Firmen mit Tarifverträgen

Außerdem sollte gesetzlich festgelegt werden, dass öffentliche Aufträge nur noch an Firmen mit Tarifverträgen gehen, so Chawla. Da seien andere Bundesländer schon weiter als Hamburg. Der DGB kritisiert, dass nur noch ein Fünftel der Betriebe Tarifverträge hat.

Weitere Demos linker Gruppen in Hamburg

Für den 1. Mai wurden auch drei größere Demonstrationen linker Gruppen in Hamburg angekündigt. Die Polizei begleitet sie mit einem Großaufgebot.

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Demo in Hamburg am 1. Mai © NDR

Eine Übersicht der Demonstrationen zum 1. Mai in Hamburg.
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Die Polizei eskortiert die Teilnehmenden einer Demonstration des Bündnis "Wer hat, der gibt" am 01.05.2024 in der Nähe des Hamburger Dammtor-Bahnhofs. © picture alliance/dpa Foto: Georg Wendt

In Hamburg gibt es heute unter anderem drei größere Demonstrationen linker Gruppen. Sie werden von einem Großaufgebot der Polizei begleitet.
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Rund 1.200 Demonstrantinnen ziehen bei einer Demonstration mit dem Motto "Take back the Night" am Vorabend des 1. Mai durchs Hamburger Schanzenviertel © picture alliance / dpa Foto: Martin Fischer

Vom Bahnhof Sternschanze zogen am Mittwochabend rund 1.200 Menschen Richtung St. Pauli. Es war die erste Demo rund um den 1. Mai in Hamburg.
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Historische Illustration des sogenannten Haymarket Riot in Chicago im Mai 1886. © picture alliance Foto: Everett Collection

1919 wurde der 1. Mai erstmals in Deutschland als Feiertag begangen. Seine Wurzeln hat der „Tag der Arbeit“ aber in den USA.
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Dieses Thema im Programm:

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01.05.2025 | 11:00 Uhr

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