liveblog
Der innere Kreis um US-Präsident Trump rät ihm offenbar vorerst von einem Telefonat mit Kreml-Chef Putin ab. Die Ukraine meldet vier Tote nach russischen Angriffen auf Charkiw.
Die wichtigsten Entwicklungen:
13:15 Uhr
Kreml: Keine Pläne für weitere Telefonate mit Trump
Laut dem Kreml gibt es – trotz des Besuchs von Putins Investitionsbeauftragtem in Washington, der als Grund für „vorsichtigen Optimismus“ bezeichnet wurde – keine Pläne für ein weiteres Telefongespräch zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem US-Amtskollegen Trump.
NBC News hatte zuvor berichtet, dass Trumps innerer Kreis ihm rät, erst dann wieder mit Putin zu sprechen, wenn sich der russische Staatschef zu einem vollständigen Waffenstillstand in der Ukraine verpflichtet hat. Putin hat dazu eine lange Liste von Bedingungen vorgelegt, die im Westen als Hinhaltetaktik bewertet wird.
Kirill Dmitriev, Putins Investitionsbeauftragter, sagte am Donnerstag, er sehe eine „positive Dynamik“ in den Beziehungen zwischen Moskau und Washington, nachdem er zwei Tage lang in Washington getagt habe. Es seien aber weitere Treffen nötig, um Differenzen zu beseitigen. Auf die Frage, ob Putin und Trump nun telefonisch miteinander sprechen würden, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow zu Reportern: „Nein, es gibt keine Pläne für die nächsten paar Tage. Der Zeitplan sieht im Moment nichts vor.“
12:43 Uhr
Baerbock betont bei NATO-Treffen Europas Solidarität mit Ukraine
Deutschland hebt angesichts des Beharrens der USA auf deutlich höhere Verteidigungsausgaben die gestiegenen Anstrengungen der Europäer für das transatlantische Bündnis hervor. „Eine europäische Solidarität in dieser Form für die Ukraine hat es aus meiner Sicht in den letzten Jahren so noch nicht gegeben“, sagte die geschäftsführende deutsche Außenministerin Annalena Baerbock zu Beginn des zweiten Tages der Beratungen der NATO-Außenminister mit ihrem US-Kollegen Marco Rubio in Brüssel.
Durch weitere Zusagen Deutschlands und vieler anderer Staaten sei man bei den Verteidigungsausgaben auf einem Pfad von über drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes aller Europäer, sagte Baerbock. Diesen Pfad werde man weitergehen. Die verstärkten Investitionen der Europäer seien „auch Investitionen in die gemeinsame transatlantische Sicherheit“.
10:42 Uhr
Kreml: Noch kein Signal bekommen für Gespräche
Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Kreml-Angaben noch kein Signal der Europäer für mögliche Gespräche über ein Ende des mehr als drei Jahre währenden Ukraine-Krieges erhalten. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete. „Bislang gab es keinerlei Signale“, sagte Peskow. Er bezog sich vor allem auf Äußerungen des finnischen Präsidenten Alexander Stubb. Dieser hatte gesagt, dass ein oder zwei Länder für alle europäischen Unterstützer der Ukraine mit Moskau verhandeln sollten – am ehesten Frankreich oder Großbritannien. Russland wiederum betrachtet bislang nur die USA als Gesprächspartner über den Krieg – nicht die Europäer und auch nicht die Ukraine selbst.
10:14 Uhr
Mehrere NATO-Länder kritisieren Putin
Mehrere europäische NATO-Länder haben Russland vorgeworfen, die Bemühungen der USA für eine Waffenruhe in der Ukraine zu torpedieren. Der britische Außenminister David Lammy betonte, Putin „verschleiert weiterhin die Lage und verzögert den Prozess“. Russlands Präsident könnte einer Waffenruhe zustimmen, „bombardiert jedoch weiterhin die Ukraine, ihre Zivilbevölkerung und ihre Energieversorgung. Wir durchschauen Sie, Wladimir Putin, wir wissen, was Sie tun“, sagte Lammy.
Frankreichs Außenminister Jean-Noel Barrot erklärte, Moskau „schulde den Vereinigten Staaten eine Antwort, die sehr hart an einem Vermittlungsversuch und einem Waffenstillstandsvorschlag gearbeitet haben“. Die kanadische Außenministerin Melanie Joly forderte, eine Frist für Russlands Antwort auf das Waffenstillstandsangebot festzulegen.
09:25 Uhr
Russland meldet mehr als 100 Drohnenabschüsse
Die russische Luftabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in der Nacht auf Freitag 107 ukrainische Drohnen abgeschossen. Der heimischen Transportbehörde zufolge wurden zudem die Moskauer Flughäfen Wnukowo, Domodedowo und Schukowski vorübergehend geschlossen. Einige Stunden später seien diese wieder für Abflüge geöffnet worden.
09:22 Uhr
Kallas: USA beachten rote Linien in Gesprächen
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas ist zuversichtlich, dass die USA in den Gesprächen mit Russland die Positionen der Ukraine und Europas respektieren. Außenminister Marco Rubio habe zugesichert, keine Zugeständnisse zu machen, die rote Linien überschritten, sagt Kallas beim Treffen der NATO-Außenministerinnen und Außenminister in Brüssel.
09:03 Uhr
Gouverneur von Brjansk meldet einen Toten
Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die südrussische Grenzregion Brjansk ist nach Angaben des örtlichen Gouverneurs ein Zivilist getötet und ein weiterer verletzt worden. Die beiden Dorfbewohner hätten Splitterverletzungen erlitten, schreibt Gouverneur Alexander Bogomas auf der Messenger-App Telegram.
08:34 Uhr
Baerbock: Putin spielt auf Zeit
Die NATO-Staaten sind nach den Worten von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock auf bestem Weg, ihre Verteidigungsausgaben auf über drei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung zu erhöhen. Zugleich mahnt Baerbock beim Treffen der NATO-Außenministerinnen und Außenminister in Brüssel, der russische Präsident Wladimir Putin sei an einem Frieden in der Ukraine nicht interessiert. Stattdessen spiele er auf Zeit und stelle immer neue Forderungen.
08:09 Uhr
Ukraine meldet vierten Toten bei Angriff auf Charkiw
Bei russischen Drohnenangriffen auf die Ukraine sind laut örtlichen Behördenangaben in der Stadt Charkiw im Osten des Landes mindestens vier Menschen getötet und mehr als 30 verletzt worden. Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, schrieb am Freitag bei Telegram, es gebe „leider bereits vier Tote“. Zuvor waren drei Todesopfer gemeldet worden. Seinen Angaben zufolge gab es zudem 32 Verletzte. Der Gouverneur von Charkiw bezifferte die Zahl der Verletzten mit 35. In den ukrainischen Regionen Dnipropetrowsk, Saporischschja und Kiew wurden laut Behördenangaben ebenfalls sechs Menschen bei Angriffen verletzt. Auch hier wurde Russland verantwortlich gemacht.
Derweil meldete das russische Verteidigungsministerium in Moskau, dass in der Nacht 107 ukrainische Drohnen durch die Flugabwehr abgefangen und zerstört worden seien, darunter 34 über der westrussischen Region Kursk. Zudem erklärte der Gouverneur der russischen Grenzregion Brjansk auf Telegram, dass ein Mensch bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf ein Dorf getötet worden sei. Ein weiterer Mensch wurde demnach verletzt.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
03:53 Uhr
Medien: Trumps Berater raten von Gesprächen mit Putin vorerst ab
Der innere Kreis von US-Präsident Donald Trump rät ihm offenbar von einem Telefonat mit Wladimir Putin vorerst ab. Der russische Präsident sollte sich laut Trumps Beratern erst zu einem vollständigen Waffenstillstand mit der Ukraine verpflichten, berichtete NBC News unter Berufung auf Regierungsmitglieder. Trump sagte NBC News am Sonntag, er wolle in dieser Woche mit Putin sprechen.
03:30 Uhr
Putins Investitionsbeauftragter zu Gesprächen in Washington
Der Investitionsbeauftragte des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Kirill Dmitrijew, hat den Beziehungen zwischen Moskau und Washington eine positive Richtung zugeschrieben. „Ohne Zweifel stellen wir eine positive Dynamik in unseren Beziehungen fest“, zitierten ihn russische Nachrichtenagenturen am Donnerstag (Ortszeit) nach einem Treffen mit Vertretern der Trump-Regierung in Washington. Es werde noch eine Reihe von Treffen brauchen, um alle unsere Differenzen zu beseitigen, fügte er hinzu. Jedoch sei die Hauptsache, dass beide Staaten eine positive, kreative Haltung hätten.
„Wir sehen ganz klar, dass die Regierung des Präsidenten darauf bedacht ist, Fragen zu lösen, im Gegensatz zu Ex-Präsident Biden. Sie verhalten sich mit großem Respekt, stellen viele Fragen und finden Kompromisse“, wurde Dmitrijew zitiert. Zum Thema Ukraine-Krieg sagte der russische Gesandte, dass es zwischen den USA und Russland noch Differenzen gebe, aber eine diplomatische Lösung zur Beendigung des Krieges in der Ukraine möglich sei. „Ich denke, dass wir jetzt mit der Trump-Regierung darüber nachdenken, was möglich ist, was wirklich funktionieren kann und wie wir eine langfristige Lösung finden können“, sagte Dmitrijew gegenüber CNN nach den Gesprächen mit der Regierung in Washington.
02:26 Uhr
Ukraine meldet drei Tote bei Angriffen auf Charkiw
Bei russischen Drohnenangriffen sind nach ukrainischen Angaben mindestens drei Menschen in Charkiw im Osten der Ukraine getötet worden. 32 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte der ukrainische Rettungsdienst im Onlinedienst Telegram mit. Darunter sei auch ein Kind. In den ukrainischen Regionen Dnipro, Saporischschja und Kiew seien zudem fünf weitere Menschen verletzt worden, teilten die örtlichen Behörden mit, die ebenfalls Russland verantwortlich machten.
Rettungskräfte arbeiten in Charkiw an einem Wohnhaus, das durch einen russischen Drohnenangriff beschädigt wurde.
01:25 Uhr
Russland meldet Abschuss von Drohne im Anflug auf Moskau
Der Bürgermeister der russischen Hauptstadt Moskau, Sergej Sobjanin, teilt mit, dass russische Luftabwehreinheiten eine Drohne im Anflug auf die Stadt abgeschossen haben. „Luftabwehreinheiten des Verteidigungsministeriums haben einen Angriff einer Drohne abgewehrt, die auf Moskau zuflog“, schrieb Sobjanin in der Nachrichten-App Telegram und fügte hinzu, dass nun Spezialisten an den Stellen arbeiteten, wo Fragmente abgestürzt sind