Der Verwaltungsrat von Tesla soll einem Zeitungsbericht zufolge vor rund einem Monat erste Schritte für die Suche nach einem Nachfolger für Firmenchef Elon Musk eingeleitet und Headhunter-Firmen kontaktiert haben.

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Das Aufsichtsgremium habe mehrere auf Manager-Suche spezialisierte Firmen angesprochen, schrieb das „Wall Street Journal“ (WSJ) unter Berufung auf informierte Personen.

Demnach sollen die Vorstandsmitglieder aber Musk auch aufgefordert haben, sich wieder mehr dem Unternehmen zu widmen. Zugleich schränkte das WSJ ein, dass der aktuelle Stand der Überlegungen im Verwaltungsrat der Zeitung nicht bekannt sei.

Tesla reagierte kurze Zeit später mit einem Dementi auf den Bericht. Die Angaben darin seien „absolut falsch“, teilte Tesla auf Musks Online-Plattform X mit.

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Musk und der Verwaltungsrat seien überzeugt, dass er die Wachstumspläne weiterhin umsetzen könne, hieß es in der Stellungnahme von Verwaltungsrats-Chefin Robyn Denholm.

Auch Musk äußerte sich zu dem Bericht und schrieb nach der Tesla-Stellungnahme ebenfalls auf X, das „Wall Street Journal“ diskreditiere den Journalismus. Die Zeitung änderte zunächst nichts an ihrer Darstellung. 

Musk ist der reichste Mensch der Welt

Musk steht seit rund zwei Jahrzehnten an der Spitze von Tesla und gilt als treibende Kraft hinter dem Aufstieg der Firma. „Tesla ist Musk und Musk ist Tesla“, schrieb etwa jüngst Branchenanalyst Dan Ives von der Finanzfirma Wedbush.

Ein Tag unter Tesla-Fahrern „Mir ist das Auto mittlerweile auch peinlich“

Der 53-jährige Musk gilt als derzeit reichster Mensch der Welt. Einer Schätzung des US-Magazins „Forbes“ von Anfang April zufolge beläuft sich sein Vermögen auf eine Summe von 342 Milliarden US-Dollar.

US-Präsident Trump sichert Musk Unterstützung zu

Vor einem Monat stand Musk zunehmend in der Kritik von Investoren, weil er viel Zeit in Washington als Kostensenker von US-Präsident Donald Trump verbrachte. Dieser sicherte Musk nun einen Verbleib als Berater im Weißen Haus zu.

Mitte März hatte US-Präsident Donald Trump seinem Berater und Tesla-CEO Elon Musk vor dem Weißen Haus mit einem roten Tesla demonstrativ den Rücken gestärkt.

© dpa/-

„Die große Mehrheit der Menschen in diesem Land respektiert und schätzt dich wirklich“, sagte Trump bei einer Kabinettssitzung am Mittwoch (Ortszeit). „Du weißt, dass du so lange bleiben kannst, wie du willst“, fügte der US-Präsident an Musk gerichtet hinzu.

Allerdings räumte Trump ein, dass der Tesla-Chef vermutlich „wieder zurück nach Hause zu seinen Autos“ wolle. Bereits vergangene Woche hatte Musk angekündigt, seine Tätigkeit bei der von Trump geschaffenen Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (Doge) einzuschränken und sich wieder deutlich mehr um die Belange von Tesla zu kümmern.

Starker Imageverlust von Tesla durch CEO Musk

Zuvor hatten Musks Auftreten in Washington und seine rechten politischen Ansichten auch dazu geführt, dass sich einige potenzielle Käufer von Tesla abwendeten.

Aktienverluste, Proteste, Imageprobleme Wie gefährlich kann das für Tesla werden?

Der Elektroautobauer hatte zu Jahresbeginn insbesondere in Europa starke Umsatzrückgänge und Gewinneinbrüche verzeichnet. Analyst Ives etwa schätzt, dass weltweit durch das Musk-Image die Nachfrage bei Tesla-Fahrzeugen dauerhaft um 15 bis 20 Prozent gesunken sein könnte.

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Der Bericht des WSJ könnte auch einen wenige Stunden zuvor veröffentlichten kryptischen Beitrag von Tesla bei Musks Online-Plattform X erklären, der Beobachter zunächst ratlos hinterließ.

Auf dem Firmen-Account hieß es ohne Kontext: „Tesla wurde schon viele Male totgesagt.“ Aber dem Unternehmen werde es dank der Besitzer, Beschäftigten und Unterstützer gut gehen, schrieb Tesla weiter. (dpa, AFP)