In der JVA Burg im Jerichower Land hat ein Häftling möglicherweise seine Ehefrau getötet. Wie die Staatsanwaltschaft Stendal MDR SACHSEN-ANHALT am Freitag mitteilte, hatte die 35-Jährige den 37 Jahre alten Tatverdächtigen am Donnerstag besucht und wurde dann tot aufgefunden.

Ergebnis der Obduktion kommende Woche erwartet

Gegen den Ehemann wird demnach wegen eines Anfangsverdachts des Totschlags ermittelt. Die Gerichtsmedizin untersucht den Leichnam der Frau. Ein Ergebnis wird Anfang der kommenden Woche erwartet. Genauere Angaben zum Tathergang oder der möglichen Todesursache machte die Staatsanwaltschaft nicht und verwies auf das laufende Verfahren.

Besuch wurde nicht überwacht

Das Opfer war den Angaben nach bei ihrem Mann zu einem sogenannten Langzeitbesuch. Solche Besuche finden in der Regel in dafür gesondert hergerichteten Räumen statt und werden nicht akustisch oder optisch überwacht. Die Teilnehmer haben aber mit Kontrollen durch den Besuchsdienst zu rechnen. Ein Langzeitbesuch dient dazu, Beziehungen zu Angehörigen wie Kindern in geschützten Räumen zu ermöglichen.

SPD-Innenpolitiker Erben: Sicherheit der JVA Burg muss überprüft werden

Der innenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Rüdiger Erben, äußerte sich auf Nachfrage von MDR SACHSEN-ANHALT am Freitag erschüttert. Erben betonte, die Ermittlungen müssten sorgfältig abgewartet werden. Klar sei jedoch, es müsse geprüft werden, ob rechtliche Vorgaben und interne Abläufe in Burg noch die nötige Sicherheit gewährleisten. Ein ‚Weiter so‘ dürfe es nicht geben – weder im Umgang mit hochgefährlichen noch mit vermeintlich unauffälligen Gefangenen. Erben erinnerte daran, dass auch der Attentäter von Halle in dem Gefängnis Bedienstete bedrohen und einen Fluchtversuch unternehmen konnte.