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Stellten das Buch „Stiftskirche – der etwas andere Rundgang“ im feierlichen Rahmen vor: Studierende des kunstwissenschaftlichen Seminars der Uni Kassel und Autoren des Buches. Herausgeberin ist Prof. Dr. Martina Sitt (zweite von links). Rechts steht Pfarrerin Christina Bickel. © Pfaff, Hans-gerhard
Die Kaufunger Stiftskirche, ein oft übersehenes Kulturdenkmal, wird durch die Arbeit einer Gruppe von Studierenden der Universität Kassel wieder ins Rampenlicht gerückt. Ihre Publikation bietet einen alternativen Rundgang durch die Kirche, der die Geschichte und Architektur auf innovative Weise darstellt.
Die Stiftskirche, 1025 von Kaiserin Kunigunde geweiht, zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern Nordhessens. Bisher fand sie in der Kunst- und Architekturgeschichte wenig Beachtung. Ein Seminar im Vorfeld der tausendjährigen Jubiläumsfeier im Wintersemester 2024 legte den Grundstein für eine beeindruckende Publikation.
Das Buch „Stiftskirche – der etwas andere Kirchenrundgang“, herausgegeben von Prof. Dr. Martina Sitt und Kunstwissenschafts-Studierenden der Universität Kassel, zeigt neue Perspektiven auf die Stiftskirche in Kaufungen.
Die Studierenden untersuchten wissenschaftlich die Stiftskirche und konzentrierten sich auf die Diskrepanz zwischen äußerem Erscheinungsbild und den zugrunde liegenden historischen und architektonischen Gegebenheiten. Ihre Beobachtungen und Interpretationen hielten sie in Wort und Bild fest und fassten sie in einem Buch zusammen.
Respektvolle Sensibilität und kreativer Stil
Zwei Seminare im Jahr 2022, die Exkursionen und Archivbesuche vorbereiteten, standen unter dem Motto: Geschichte erforschen, um Geschichte zu schreiben. Dozentin Leonie Kortmann und Dozent Dr. Jakob Luckschewitz erhielten Unterstützung von Pfarrerin Dr. Christina Bickel.
Die rund ein Dutzend Teilnehmer des kunstwissenschaftlichen Projekts der Universität Kassel agierten als Chronisten und Künstler – sie beschäftigten sich forschend mit dem Kirchenbau, seiner malerischen sowie der skulpturalen Innengestaltung und seiner Geschichte. Das 50-seitige Buch, aufgeteilt in 20 Kapitel und über 40 Abbildungen, besticht durch respektvolle Sensibilität und kreativen Stil. Es bietet keinen klassischen kunsthistorischen Abriss, sondern lädt zu einem alternativen Rundgang ein, der sowohl informativ als auch inspirierend ist. Die Kombination aus Texten und Bildern, teils mit Drohnen aufgenommen, ermöglicht einen vielschichtigen Zugang zur Stiftskirche.
„Stiftskirche – der etwas andere Kirchenrundgang“ verbindet detailgetreue Analyse mit künstlerischen. Es bietet neue Perspektiven auf ein historisches Bauwerk und zeigt, wie interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Lehrenden zu innovativen Ergebnissen führen kann. Die Buchvorstellung in Anwesenheit der Studierenden, Prof. Dr. Martina Sitt und Bürgermeister Arnim Roß wurde musikalisch von Peter Zinngrebe am Saxophon und Angelika Großwiele an der Orgel begleitet, was der Präsentation einen feierlichen Rahmen verlieh. (Hans-Gerhard Pfaff)