Der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz muss seinen Posten aufgeben. Das berichteten die US-Sender CBS News und Fox News. Waltz stand zuletzt im Zusammenhang mit dem Durchstechen von Informationen in der Kritik. Er hatte Angriffspläne des US-Militärs auf Huthi-Stellungen im Jemen mit hochrangigen Regierungsmitarbeitern in einer als nicht abhörsicher geltenden Chatgruppe im Kurznachrichtendienst Signal erörtert. Ende März hatte er dafür die Verantwortung übernommen.

Waltz wäre der erste hochrangige Trump-Mitarbeiter, der in der zweiten Amtszeit des Republikaners seinen Posten verliert. Nach Angaben von CBS News muss auch Waltz‘ Stellvertreter Alex Wong gehen. Fox News zufolge will sich Donald Trump in Kürze äußern. 

Der US-Präsident hatte nach Bekanntwerden der Affäre zunächst von einem „Ausrutscher“ gesprochen und Waltz einen „guten Mann“ genannt. Danach geriet jedoch Verteidigungsminister Pete Hegseth zunehmend unter Druck. Die Washington Post berichtete, Trump sei wütend auf Waltz und wolle ihn deshalb ablösen.

Schockwellen in Washington

In der Chatgruppe im Messengerdienst Signal hatten
US-Regierungsmitglieder auf Einladung von Waltz Angriffspläne gegen die
jemenitische Huthi-Miliz diskutiert. Irrtümlich fügte der Nationale
Sicherheitsberater
zu der Chatgruppe den Chefredakteur des Magazins The Atlantic, Jeffrey Goldberg, hinzu. Dieser berichtete ausführlich über
den Fall und veröffentlichte die Chatprotokolle. 

Die Sicherheitspanne löste in Washington Schockwellen aus. Die
oppositionellen Demokraten forderten den Rücktritt von Waltz und von
Verteidigungsminister Hegseth. Beide hätten die Sicherheit von
US-Militärangehörigen gefährdet, kritisierten die Demokraten.

© Lea Dohle

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Wer Waltz‘ Nachfolger werden könnte, ist noch unklar. Ein mit dem Vorgang vertrauter Insider sagte, eine Möglichkeit sei der Sondergesandte Steve Witkoff. Dieser sei an den Verhandlungen zum Ukrainekrieg und dem Gazakonflikt beteiligt gewesen. Stellungnahmen von Waltz selbst und der US-Regierung lagen zunächst nicht vor.

Trump hatte Waltz nach seinem Wahlsieg im vergangenen November zu seinem Nationalen Sicherheitsberater ernannt. Der heute 51-Jährige war früher Offizier der US-Eliteeinheit Green Berets. Der Republikaner aus Florida arbeitete zunächst unter Präsident George W. Bush als Berater im Weißen Haus und im Pentagon. Zudem war er als Kommentator für den Sender Fox News tätig. Seit 2018 ist er Mitglied des Repräsentantenhauses.