Der Franzose Michel Fessler hat „Bambi“ neu verfilmt. Er nutzt dabei echte Tiere und begeht denselben Fehler wie einst Disney: Er erzählt die Geschichte als Kinderfilm.
1. Mai 2025, 17:56 Uhr
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Die Neuverfilmung von Bambi durch den französischen Regisseur Michel Fessler stößt auf Missverständnisse, die bereits in der ursprünglichen Verfilmung von Walt Disney von 1942 vorhanden waren. Der Fokus auf eine rührselige Kinderfilm-Erzählung führt zu einer oberflächlichen Darstellung der Natur, die den tieferen Widersprüchen und Grausamkeiten der Natur und der menschlichen Zivilisation nicht gerecht wird. Die Verfilmung vernachlässigt die Vielschichtigkeit des Originalromans von Felix Salten, der die Beziehung des Menschen zur Natur reflektierte. Die Entscheidung, Bambi als Märchen zu erzählen, führt zu einer paternalistischen Erzählhaltung, die die Melancholie und die systemischen Zusammenhänge der Natur ignoriert. Die Verfilmung wird kritisiert für ihre fehlende Reflexion über Umweltzerstörung und die Rolle des Menschen in der Natur, während sie sich auf eine süßliche Darstellung von Tieren konzentriert.
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Resting Bambi Face: der Star des Films als junges Hirschkalb
© Square One
Eine Verfilmung von Bambi läuft auf ein Missverständnis hinaus. Das lässt sich kaum vermeiden, weil schon die Walt Disneys ursprüngliche Verfilmung von 1942 ein Missverständnis war. Das muss nichts Schlechtes sein: Missverständnisse sind sehr produktiv und sagen viel aus über Wesen und Weltsicht der jeweiligen Gegenwart.
Das vielleicht grundlegende Missverständnis, das Disney-Bambi mit der nun anlaufenden Neuverfilmung des Franzosen Michel Fessler verbindet, ist die Entscheidung, die Geschichte als Kinderfilm zu erzählen. Bei Walt Disney führte das dazu, dass der Wald zum Dekor wurde für eine recht ereignislose Coming-of-Age-Story – während der neue Film so erstickend rührselig ist, dass man sich mehr und mehr fühlt, als würde man in einem Trog aus Tannnadelöl ertränkt.