CDU-Landeschef Manuel Hagel und Landtagspräsidentin Muhterem Aras in der Karls Loge des Göckelesmaier-Zelts Foto: Ben Richter
Dass er auf dem Wasen seinen 37. Geburtstag feiert, haben seine Söhne entschieden, sagt CDU-Spitzenkandidat Manuel Hagel: „Sie wollen Achterbahn fahren!“ Zu den Gratulanten im Göckelesmaier-Zelt zählt Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne).
Geburtstag feiert Manuel Hagel seit 37 Jahren immer am Tag der Arbeit: Viele Politiker nehmen diesen Feiertag wörtlich und arbeiten. Für den CDU-Landeschef, der die Nachfolge von Winfried Kretschmann (Grüne) als Ministerpräsident antreten will, gibt es ein knappes Jahr vor der Landtagswahl sehr viel zu tun. Er zeigt sich möglichst überall, um seine Bekanntheitswerte zu steigern. Am Donnerstag besucht der CDU-Spitzenkandidat das Stuttgarter Frühlingsfest – da kann er das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden.
Die Kinder haben sich für den Wasen entschieden
Seine Familie sieht ihn gerade selten, dafür oft im Fernsehen: Manuel Hagel sagt in der Karls Loge des Göckelesmaier-Zelt, er habe seine drei Kinder entscheiden lassen, wo sie den Geburtstag des Vaters feiern wollen– Mittagessen daheim in Ehingen oder auf dem Frühlingsfest in Stuttgart. „Sie haben sich für den Wasen entschieden, weil sie Achterbahn fahren wollen“, berichtet der nun 37-Jährige.
Für ihn sei es „echt Glück“, am Feiertag Geburtstag zu haben: „Man hat einfach jedes Jahr frei.“ Den 1. Mai verbringe er als Jäger morgens und abends immer gern im Wald: „Das ist ja für uns ein besonderer Tag.“ Doch der Mittag gehöre der Familie.
Verlegerin Kirsi Fee Wilhelm vom „Top-Magazin“ und Festwirt Karl Maier haben 250 Gäste zum „Top Brunch“ in die Karls Loge eingeladen, ausdrücklich auch deren Kinder. Der Family Brunch wird gleichzeitig zum Geburtstagsfest für Manuel Hagel. Sehr herzlich gratuliert unter anderem Landtagspräsidentin Muhterem Aras von den Grünen. Die beiden verstehen sich. Ist das ein Vorbote für eine künftige schwarz-grüne Landesregierung (dann mit einem schwarzen MP an der Spitze)? Zumindest die schwarz-grüne Geburtstagskoalition funktioniert bestens. Würde Hagel im nächsten Jahr mit seiner CDU vorne liegen, würden die Grünen keine Landtagspräsidentin mehr stellen – Aras könnte aber in einem Kabinett mit Hagel Ministerin werden.
Kabarettist Christoph Sonntag, „Top-Magazin“-Chefin Kirsi Fee Wilhelm und Kunsthändler Frank Zimmermann (von links) beim VIP-Event im Göckelesmaier-Zelt Foto: Ben Richter
„Optimistisch“ blickt Hagel auf den bevorstehenden Wahlkampf. Berlin mit Kanzler Friedrich Merz werde ihm „Rückenwind“ geben, womit er rechnet. Doch viel über Politik soll auf dem Frühlingsfest nicht gesprochen werden. Verlegerin Kirsi Fee Wilhelm ruft als Gastgeberin in ihrer Begrüßung dazu auf, dass man sich bei dem Brunch auch mit Leuten unterhalten sollte, die man noch nicht kenne. „Würde das öfter in der Welt geschehen, hätte die Welt weniger Probleme“, sagt sie unter starkem Beifall. Und Wirt Karl Maier freut sich, dass das Frühlingsfest „längst ebenso attraktiv wie das Volksfest im Herbst“ sei.
Hagel zum zweitschönsten Mann im Landtag gekürt
Die Gäste reden unter anderem darüber, wie gut Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Vorabend im ZDF-Talk mit Markus Lanz gewesen sei. „Man sollte ihn mit 76 nicht gehen lassen“, sagt einer, „da sollte lieber Trump mit seinen 78 aufhören.“ Ein weiteres Thema ist, dass Hagel bei einem Dating-Portal zum zweitschönsten Mann im Landtag gekürt worden ist. Sieger war der Nürtinger FDP-Abgeordnete Dennis Birnstock. Doch eine Landtagswahl ist keine Schönheitswahl.
Die Kuhglockenkönigin Stefanie Foto: Ben Richter
Aus kabarettistischer Sicht, sagt Christoph Sonntag, ebenfalls Gast in der Karls Loge, sei es unerheblich, ob Hagel oder Cem Özdemir von den Grünen die Wahl gewinnt. „Beide geben sehr viel her!“, findet er. Sonntag ist mit seiner Frau gekommen, bleibt aber nicht allzulang, denn Kind und Hund müssen von der Sitterin abgeholt werden. Manuel Hagel bittet darum, keine Fotos von seinen Kindern zu machen, wofür alle Verständnis haben.
Den Kindern verspricht er, das Handy mal wegzulegen
Unter den Gästen: die Flughafenchefs Ulrich Heppe und Carsten Poralla, Spielbankchef Tobias Wald, Moderator Jens Zimmermann, Kunsthändler Frank Zimmermann, Sportkreis-Präsident Fred-Jürgen Stradinger, Unternehmer Uli Endress mit seiner Frau, der früheren „Top-Magazin“-Chefin Karin Endress, Breuninger-Gastro-Chef Michael Neef. Nach dem Essen bricht Manuel Hagel (einer der wenigen männlichen Gäste, die ohne Lederhose gekommen sind) rasch auf, um mit seinen Söhnen die Karussell-Lage auf dem Frühlingsfest zu inspizieren. Und der Papa verspricht den Kindern, das Handy mal wegzulegen. Am Ende fährt die Familie Hagel Achterbahn.