Am vergangenen Sonntag ist Klaus Voigt nach kurzer, aber schwerer Krankheit gestorben. Er war eine Institution in Sachen Farbe – und das seit Jahrzehnten. Als eines der ersten Unternehmen haben wir ihn und seinen Farben-Laden in der Görlitzer Straße 9 bereits vor 13 Jahren porträtiert.
Klaus Voigt ist gestorben. Foto: Neustadt-Geflüster-Archiv
Der Farben-Laden, gegründet 1894, gehört zur Neustadt, wie die Straßenbahn auf der Görlitzer. Ich erinnere mich noch an meine erste legale Wohnung in der Neustadt. Das Geld war knapp und guter Rat von Herrn Voigt war günstig. Er empfahl mir Leimfarbe für den Anstrich, das sei deutlich günstiger als die fertige aus dem Eimer. Genau das richtige für mein Kurzzeit-WG-Zimmer. Pinsel und Rolle bekam ich auch in dem Lädchen.
Dass er gar nicht der Chef war, sondern seine Frau, erfuhr ich erst Jahre später, durch Philines Artikel in unserer Serie „Neustadt-Originale“. Da hatte Farben-Voigt schon eine Expansion auf den Bischofsweg hinter sich, der Laden, in den später ein russisches Karussell einziehen sollte, ist nun auch schon wieder seit fast zwanzig Jahren Geschichte.
Klaus Voigt hatte ein Händchen für die Kundschaft, fast jeder in der Neustadt hat sich hier schon einmal beraten lassen. Dutzende positive Rezensionen beweisen, hier war ein Fachmann bei der Arbeit. Auch in der Nachbarschaft war er beliebt, in der Stunde Mittagspause konnte man ihn häufig in den Imbiss-Stuben auf der Rothenburger Straße treffen.
Heute wäre Klaus Voigt 75 Jahre alt geworden. Er hat fast bis zum letzten Tag immer gearbeitet. Mit dem Lädchen soll es jedoch weitergehen. Aktuell führt seine Frau und Inhaberin Sybille Voigt das Geschäft weiter, sie erhält Unterstützung von der Crew vom benachbarten Barneby. Der Laden mit seiner über 130-jährigen Tradition soll erhalten bleiben.
Ruhe in Frieden, lieber Klaus Voigt!
Ähnliche Beiträge vergangener Tage