Ein Berufungsgericht hat bestätigt, dass Prinz Harry in Großbritannien keinen grundsätzlichen Personenschutz mehr bekommt. Richter Geoffrey Vos am
Londoner Berufungsgericht sagte, er sei durchaus offen für die
„eindringlichen und bewegenden Argumente“
des Prinzen. Jedoch würden diese juristisch nicht ausreichend, um
wieder vollen Polizeischutz für Harry anzuordnen. 

Harry war bei der
Urteilsverkündung nicht anwesend. Er war
aber zu der Verhandlung über seine Klage im vergangenen Monat gekommen.

Das britische Innenministerium hatte Harry nach dessen Rückzug von
seinen royalen Pflichten und seiner Übersiedlung in die USA 2020 den
grundsätzlichen umfassenden Polizeischutz für Mitglieder des
Königshauses auf Kosten der Steuerzahler entzogen. Stattdessen gibt es
seitdem für den 40-Jährigen bei Heimatbesuchen von Fall zu Fall
„angepassten“ Schutz.

Mordaufruf von Al-Kaida

Die Anwälte des Prinzen wiesen in einer
schriftlichen Stellungnahme auf konkrete Bedrohungslagen hin: So habe
das Terrornetzwerk Al-Kaida zur Ermordung des Prinzen aufgerufen, und
bei einem New-York-Besuch von Harry und seiner Frau Meghan vor einem
Jahr habe es eine „gefährliche Auto-Verfolgungsjagd mit Paparazzi“
gegeben. Außerdem seien Harry und seine Familie durch die negative Berichterstattung der Presse in Großbritannien besonders gefährdet. 

Seine eigenen Leibwächter hätten in Großbritannien keine
ausreichenden Befugnisse, um ihn dort angemessen schützen zu können, argumentierten die Anwälte des Prinzen. Sie hätten etwa keinen
Zugang zu Informationen des britischen Geheimdienstes. 2023 hatte Harry in einem
anderen Prozess vergeblich durchzusetzen versucht, dass er die Londoner
Polizei privat für seinen Schutz bezahlen könne.

Streit bei den Royals

Thema

Z+ (abopflichtiger Inhalt);

Krönung von Charles III. :
Die Macht des abwesenden Gastes

Z+ (abopflichtiger Inhalt);

Prinz Harry:
Bitte versteht mich

Z+ (abopflichtiger Inhalt);

Prinz Harry:
Metaphysische Maskottchen

Der Anwalt des britischen Innenministeriums argumentierte dagegen, dass
Harry ja weiter von Fall zu Fall angepassten Polizeischutz bekomme, nur
nicht mehr eine Komplettüberwachung. Dieser „flexible und
maßgeschneiderte“ Ansatz sei von einem Komitee ausgearbeitet worden, das
sich mit dem Schutz von Royals und öffentlichen Personen befasst. Der
Vorsitzende des Komitees habe entschieden, dass dies besser zu Harrys
„geänderten Umständen passt“.

Zerrüttetes Verhältnis zum Königshaus

Harry und seine Frau, die frühere
US-Schauspielerin Meghan Markle,
leben mit ihren Kindern in Meghans Heimat
Kalifornien. Harry besucht sein Heimatland nur noch
selten, das Verhältnis zur Königsfamilie ist zerrüttet. Die Sicherheitslage halte ihn zudem von Besuchen ab.

© Lea Dohle

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Die Prozesse rund um die Sicherheit des Prinzen sind nicht die einzigen Verfahren vor Gericht. Harry prozessiert in drei Klagen auch gegen Verlage wegen illegaler
Informationsbeschaffung
. Der Prinz sowie weitere Prominente werfen den
Medien unter anderem vor, ihre Mailboxen unerlaubt abgehört zu haben.