Fünfjahresplan
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Unbeeindruckt vom Abstiegskampf in der Bundesliga hat Trainer Christian Ilzer bei der TSG Hoffenheim höchste sportliche Ziele ausgerufen. „Ich will in drei Jahren Hoffenheim zurückbringen ins internationale Geschäft. Und ich will in fünf Jahren um die Deutsche Meisterschaft spielen mit Hoffenheim“, sagte der Österreicher in einem Interview dem „Kicker“. Es sei wichtig, „Ziele zu haben und in Visionen zu denken“.
Ilzer hatte die TSG Mitte November auf Tabellenplatz 15 übernommen und steht nach einer Halbserie nun auf Rang 14. Sein Punkteschnitt liegt nach wettbewerbsübergreifend 22 Spielen bei 1,00 und damit unter dem von Vorgänger Pellegrino Matarazzo in dieser Saison (1,25 in 16 Partien).
Vor dem Engagement in Hoffenheim hatte Ilzer die jahrelange Meisterserie von Red Bull Salzburg beendet und Sturm Graz zum nationalen Titel geführt. „Bei Sturm Graz war ich die Dampflok vor einem langen Zug. Hier bin ich auf einem Ozeandampfer. Ich muss sehen, wo kann ich was drehen, damit der Dampfer in die richtige Richtung fährt“, sagte der 47-Jährige, dessen Vertrag bis 2027 datiert sein soll. Er sei gekommen, „um etwas zu verändern“.
Jener Ozeandampfer sei „größer“ und „gerade erst ausgelaufen“, wie Ilzer seinen alten und seinen neuen Verein verglich. Weiter erklärte er: „Was herausfordernd ist: Es ist wie ein Reifenwechsel im fahrenden Auto, es geht alles sehr schnell. Und als Coach kannst du nicht einfach das, was du in deinen vorherigen Vereinen gemacht hast, eins zu eins auf den aktuellen übertragen. Dieser Prozess, auf den sich alle erst einmal eingrooven müssen, braucht Zeit.“
Der Trainer verließ Graz während der laufenden Saison trotz der Champions-League-Teilnahme und wechselte für dem Vernehmen nach 2,5 Millionen Euro Ablöse in den Kraichgau. „Ich kann groß denken, aber ich muss auch bereit sein für die Konsequenzen. Und dann sind wir wieder bei den unbequemen Entscheidungen“, sagte Ilzer, der als Wunschkandidat von Sportchef Andreas Schicker zur TSG geholt wurde.