Paris – Ein unfassbarer Justiz-Irrtum in Frankreich!

Aus dem Gradignan-Gefängnis in der westfranzösischen Stadt Bordeaux (Frankreich) wurde der falsche Häftling entlassen, weil sich sein Name mit einem anderen Insassen nur um einen Buchstaben unterschied.

So kam statt eines Mannes, der unter Hausarrest auf seine Abschiebung warten sollte, ein Häftling frei, der wegen eines Raubes mit Todesfolge im vergangenen Jahr zu zehn Jahren Haft verurteilt war.

Der Schwerkriminelle ließ sich nichts anmerkenEin Gefängnisbus steht vor der Einfahrt ins Gradignan-Gefängnis in Bordeaux

Ein Gefängnisbus steht vor der Einfahrt ins Gradignan-Gefängnis in Bordeaux

Foto: picture alliance / SIPA

Marouane Khaled (25) soll vor sechs Jahren bei einem Drogengeschäft versehentlich einen Mann (34) erschossen habe. Als er von Justizangestellten aus seiner Zelle geholt wurde, habe er natürlich gewusst, dass ein Fehler vorlag.

Auf Nachfrage habe er sich jedoch nichts anmerken lassen, berichtete der französische Sender RMC unter Berufung auf die Justiz. Er habe stattdessen betont, er sei der Mann, der freikommen solle.

Fahndung läuft auf Hochtouren

Sein Nachname beginnt mit K.; der des eigentlichen Entlassungskandidaten jedoch mit R. Der Fehler fiel erst auf, als Marouane Khaled längst verschwunden war. Jetzt wird nach dem Kriminellen mit einem internationalen Haftbefehl gefahndet. Während die Suche nach dem Entflohenen auf Hochtouren läuft, durfte der Mann, der tatsächlich freikommen sollte, ebenfalls gehen.

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Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Sicherheitsvorkehrungen in französischen Gefängnissen. Der Skandal wirft Fragen auf: Wie konnte diese Verwechslung passieren? Und wie wird der Entflohene gefunden? Der französische Justizminister Gérald Darmanin (42) ordnete eine Untersuchung des Vorfalls an.