3. griechische Parade in Stuttgart: Was feiern die Griechen am Samstag in der Stuttgarter Stadtmitte? Am 3. Mai findet die griechische Parade in Stuttgart statt (Archivbild). Foto: Lichtgut – Ferdinando Iannone

Blau, Weiß und jede Menge Farbe bringen die Griechen am heutigen Samstag in die Stuttgarter Innenstadt: Auf ihrer Parade zeigen sie die Vielfalt und kulturelle Pracht ihres Heimatlandes.

Am 3. Mai findet zum dritten Mal die griechische Parade in Stuttgart statt. Über 50 Gruppen aus Schulen, Kulturvereinen und griechischen Gemeinden aus ganz Deutschland zeigen die Vielfalt Griechenlands. Ab 14 Uhr versammeln sich die Gruppen auf dem Schlossplatz, ab 15.30 Uhr führt die griechische Präsidialgarde die Parade von der Eberhardstraße bis in die Innenstadt an.

Anlass ist der griechische Nationalfeiertag am 25. März 2025 – auch wenn er bereits etwas zurückliegt. Dafür gibt es einen besonderen Grund: die griechische Präsidialgarde. Am 25. März ist die Garde traditionell in der griechischen Hauptstadt Athen im Einsatz, bevor sie später auch andere Länder wie die USA, Australien oder Deutschland besucht. Wohin die Garde reist, entscheidet der Präsident der Hellenischen Republik. In diesem Jahr trat Konstantinos Tasoulas das Amt am 13. März an – dadurch verzögerte sich die Planung ihrer Auslandsreise.

Die Präsidialgarde in auf der griechischen Parade in Stuttgart (Archivbild). Foto: Lichtgut – Ferdinando Iannone

Die Präsidialgarde besucht Städte wie New York, Philadelphia und Sydney – in Europa bekommt außerhalb von Griechenland nur eine Stadt das Vergnügen – die schwäbische Hauptstadt: Stuttgart.

Die schwäbischen „Philhellenen“

Wir haben mit Konstantinos Kachrimanidis gesprochen, dem Vorsitzenden des Vereins Omogenia Germanias e.V., der die Parade seit 2021 organisiert. Er berichtet von der Besonderheit des Events und warum Stuttgart für die Hellenen eine außergewöhnliche Bedeutung hat.

Kachrimanidis betont die besondere Verbindung zwischen Griechen und der Schwabenmetropole: Schon während der griechischen Revolution 1821 erhielten viele Flüchtlinge Unterstützung in Stuttgart. So gründeten schwäbische Unterstützer Griechenlands – sogenannte „Philhellenen“ – im August 1821 auf Einladung des Stuttgarter Buchhändlers Heinrich Erhard in Stuttgart den ersten deutschen Hilfsverein für Griechen. Sie wollten damit den griechischen Freiheitskampf unterstützen und geflüchteten Griechen helfen.

Wie in den vergangenen Jahren, erzählt Kachrimanidis, werden immer anlässlich der griechischen Parade weitere Veranstaltungen angeboten, um auf die griechische Kultur und die Verbundenheit zur Stadt Stuttgart aufmerksam zu machen. So zeigt das Stadtpalais Stuttgart ab dem 3. Mai bis zum 29. Juni die Ausstellung „Im Namen der Freiheit“.

Vielfalt Griechenlands auf einen Blick

Rund 20.000 Menschen besuchten die Parade im vergangenen Jahr. Auch in diesem Jahr rechnen die Veranstalter – gutes Wetter vorausgesetzt – mit einem großen Publikum. „Jedes Jahr besuchen über 30 Millionen Menschen Griechenland, immer wieder bestimmte Regionen. Hier hat man die Gelegenheit, alle Regionen auf einmal zu sehen“, sagt Kachrimanidis.