Aufstiegs-Entscheidung vertagt, aber der Sekt kann kaltgestellt bleiben: Dynamo Dresden hat durch ein Eigentor in der Nachspielzeit bei Arminia Bielefeld das 1:1 kassiert. Die Rückkehr in die 2. Liga ist aber nur vertagt. Aus den letzten zwei Spielen genügt ein einziger Punkt.

Die Ausgangslage für die SGD war nach dem Sieg von Saarbrücken gegen Verl (4:3) klar: Nur bei einem Dreier ist der Aufstieg definitiv fix.

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Die Stimmung auf der Alm prächtig. 25.000 (darunter 2500 aus Dresden) sorgen in der ausverkauften Schüco Arena beim Spiel Zweiter gegen Erster für Bundesliga-Feeling. Die Aufstiegs-Euphorie ist mit jeder Faser spürbar.

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Die Arminia zum 120. Vereinsgeburtstag mit einem Sondertrikot – Dresden dafür mit dem besseren Start. Im Laufe der ersten Hälfte kommen auch die Pokal-Helden besser rein. Schreck (30.) und Kother (32.) verpassen jeweils die Führung für ihre Teams.

Davor allerdings sorgt Bundesliga-Schiri Patrick Ittrich bei seinem Profi-Comeback nach einjähriger Verletzungspause für Aufregung, zückt kurz hintereinander Gelb für die Dynamos Bünning (10. Gelbe), Sapina und Kother – jeweils nach dem ersten Foul.

Ohnehin ist Ittrich für die Gäste ein rotes Tuch: In elf Spielen unter seiner Leitung gewann Dresden noch nicht einmal (6 Pleiten, 5 Remis).

Die Dresdner um Claudio Kammerkneckt (r.) verteidigten die kostbare Führung mit Mann und Maus

Die Dresdner um Claudio Kammerkneckt (r.) verteidigten die kostbare Führung mit Mann und Maus

Foto: IMAGO/osnapix

Nach 45 Minuten steht’s noch 0:0. Trotzdem ein rassiges Spiel der beiden Drittliga-Topteams. Die Dresdner stehen hinten sehr diszipliniert, lassen nach vorn den Ball gut und schnell laufen.

Kubatta-Eigentor verhindert Aufstiegs-Party

Auffällig: Beide Mannschaften lauern auf einen Fehler des Gegners. In dem Wissen, dass ein Tor fast schon eine Vorentscheidung sein kann. Bielefeld hat nach Führung die letzten 24 Spiele nicht mehr verloren, Dynamo Dresden sogar die letzten 37!

Und tatsächlich sind es die Gäste, denen der erste Treffer gelingt! Mitten in eine Bielefelder Drangphase köpft Jakob Lemmer ein (62.). Vorbereitet von Kother mit irrem Hackentrick und Hauptmann mit ganz viel Übersicht.

Klar, dass die Arminia in der Schlussphase alles reinhaut, um zumindest noch den Ausgleich zu schießen. Doch die Dynamos geben mit dem Aufstieg vor Augen ihr letztes Hemd, verteidigen mit Mann und Maus und ganz viel Leidenschaft.

Als die Dresden-Fans schon im Aufstiegs-Modus sind, folgt 120 Sekunden vor Schluss der Party-Crasher: Ausgerechnet der eingewechselte David Kubatta bugsiert den Ball in der sechsten Minute der Nachspielzeit zum 1:1 ins eigene Tor. Ganz bitter, wird aber nichts an der Rückkehr in die 2. Liga ändern…