Jedes einzelne dieser Holzteile gehörte einst zum Altenberger Bergarbeiterhaus. „Die Fenster sind bei mir in der Scheune. Der Kachelofen liegt bei mir in der Scheune. Und wartet, dass es wieder eingebaut werden kann.“ Das denkmalgeschützte Gebäude stand einst mitten im Zentrum von Altenberg. Teile des Holzes lassen sich bis ins 17. Jahrhundert zurückdatieren, die Grundmauern waren vermutlich noch älter. Doch starke Schäden an der Bausubstanz führten dazu, dass der Abriss drohte – bis der Verein eingriff.
Die Fenster sind bei mir in der Scheune. Der Kachelofen liegt bei mir in der Scheune. Und wartet, dass es wieder eingebaut werden kann.
Lothar Ristau
Verein Ländliche Baukultur in Sachsens Mitte
Wiederaufbau stockt – Geld fehlt
Im Jahr 2022 wurde das Haus in mühevoller Eigenleistung zerlegt. Zwei Monate lang arbeiteten Mitglieder ehrenamtlich daran und beschrifteten jedes Teil mit kleinen Blechschildern. „Und wir haben das ordentlich aufgenommen. Das ist skizziert worden und da sind die Plättchen mit Nummern versehen, sodass alles an die Stelle kommt, wie es mal war.“
Doch der Wiederaufbau stockt aktuell. Denn der Kostenvoranschlag beläuft sich auf mehrere hunderttausend Euro. Und das Gebäude im Ehrenamt zu errichten, sei kaum möglich, meint Vereinsvorstand Kay Arnswald. „Der Wiederaufbau würde so lange dauern, das kann man nicht im Ehrenamt schaffen. Wir haben Aussicht auf Fördermittel, aber nicht mal den Eigenanteil.“
Wir haben Aussicht auf Fördermittel, aber nicht mal den Eigenanteil.
Kay Arnswald
Vorstand des Vereins Ländliche Baukultur in Sachsens Mitte
Zwei Standorte in Wilsdruff kommen infrage
Ein weiteres Hindernis: Der künftige Standort des Freilichtmuseums steht noch nicht endgültig fest. Zwei Orte in Limbach sind im Gespräch. Einer davon ist das Gelände rund um die Scheune des Rittergutes, der andere liegt in der Nähe der Freiwilligen Feuerwehr. Doch komplizierte Besitzverhältnisse bremsen das Projekt aus. Die Vision des Vereins reicht weit über das Bergarbeiterhaus hinaus.
Auch eine Scheune aus Bärenstein und ein Wohnhaus aus Hilbersdorf könnten künftig Teil des geplanten Museumsensembles sein. Zusammen mit Kutschen, Schlitten und zahlreichen historischen Einrichtungsgegenständen. „Wenn uns es aber gelingt, das erste Haus aufzubauen und zu zeigen: Wie hat man gewohnt, gelebt und gearbeitet. Dann ist es leichter Unterstützung zu bekommen für das Museum und den Aufbau weiterer Häuser.“