Der Börsen-Tag
Glyphosat: Behinderter Jugendlicher verklagt in Frankreich Bayer

03.04.2025, 17:04 Uhr

Bayer Bayer 20,18

Eine Französin spritzte den Unkrautvernichter Glyphosat auf den Dressurplatz einer Reitschule, als sie gerade schwanger war, der Sohn kam mit starken Behinderungen auf die Welt. Nun muss sich Bayer in diesem Zusammenhang im französischen Ort Vienne vor Gericht verantworten. „Ich vertrete alle, die mit Behinderungen geboren wurden“, sagte der 17 Jahre alte Theo, der ohne Stimmbänder geboren wurde und sich mit Hilfe der Speiseröhre verständlich macht, beim Eintreffen vor dem Gericht. Seine Familie will erreichen, dass Theos Behinderung als Folge des Glyphosat-Einsatzes anerkannt wird.

„Wenn wir das schaffen, ist es ein Präzedenzfall“, sagte Anwalt Bertrand Repolt. Das deutsche Pharma-Unternehmen, das den Glyphosat-Hersteller Monsanto gekauft hatte, war bereits mehrfach wegen Krebserkrankungen im Zusammenhang mit Glyphosat verklagt worden. Dies sei aber der erste Fall, bei dem es um eine Missbildung im Mutterleib geht, sagte der Anwalt. Die Familie fordert zunächst die Feststellung der Verantwortlichkeit und letztlich auch Schadensersatz von Bayer.