Angreifer Bambasé Conté erklärte nach dem KSC-Sieg beim HSV: „Der Aufstieg wurde weder von Spielern noch vom Trainerteam in der Kabine thematisiert.“ Und das ist noch immer so. „Ja“, bestätigt Trainer Christian Eichner, „das ist kein Thema.“ Clever, weil man sich keinen zusätzlichen Druck machen will. Eichner freut sich „über eine Ausgangssituation, die wir uns vor sechs Wochen vielleicht nicht einmal erträumt hätten.“ Das Team hätte top gearbeitet.

Verpasste zweimal den Karlsruher Ausgleich: Offensivspieler Bambasé Conté.

Offensivspieler Bambasé Conté.
| Bild: Soeren Stache/dpa

Wiedergutmachung für die Hinspiel-Niederlage?

„Fazit ist: Die Tabellensituation ist deutlich besser als vor sechs, acht Wochen. Tatsache ist aber auch: Wir belegen Platz acht, haben drei Punkte Rückstand auf den Relegationsrang. Dazwischen stehen vier Teams“, so die Situationsanalyse. „Die Konsequenz: Wir beschäftigen uns nicht mit der Tabelle oder dem Aufstieg. Wir konzentrieren uns auf das Spiel gegen Kaiserslautern.“ Eichner ist sicher, „dass dieses Derby, bei dem es für beide Teams um einiges geht, in unserem tollen Wildpark eine besondere Kraft entfalten wird.“

Trainer Christian Eichner und der KSC sind am Sonntag beim HSV zu Gast.

Trainer Christian Eichner.
| Bild: Bernd Thissen/dpa

Es geht auch um Wiedergutmachung, denn in Hinrunde kassierte der KSC in der Pfalz eine 1:3 Niederlage. Aber: Da musste Eichner personell improvisieren. Beispiel gefällig? In der Innenverteidigung wurde der unerfahrene Verbandsligaspieler Enes Zengin in der ersten Elf nominiert, auf der Bank saß der 37 Jahre alte Amateurstürmer Dominik Salz.

KSC vs Greuther Fürth  KSC-Coach Christian Eichner

Trainer Christian Eichner.
| Bild: Michaela Anderer

Fast alle Spieler an Bord – Angriffslust beim KSC

Jetzt steht Eichner fast „die volle Kapelle“ zur Verfügung. Eigentlich Grund genug, auf Angriffsmodus zu schalten. Könnte, nach stolzen zehn Punkten in den vier zuletzt ausgetragenen Spielen, eine Ansage, die lautet: „Wir hauen jetzt alles weg!“ – nicht einen Motivationsschub auslösen? Der erfahrene, erfolgreiche Coach bleibt gewohnt souverän und realistisch. Man mache sich keinen unnötigen Druck. „Wir werden nichts Außergewöhnliches vor der Partie gegen den FCK machen.“

Christian Eichner und der KSC müssen sich weiter gedulden.

Christian Eichner.
| Bild: Uli Deck/dpa

Zudem: zusätzlich motivieren müsse er sein Team schon gar nicht. „In unserer Situation, bei einem Derby gegen den FCK – da braucht es keinen zusätzlichen Motivationsschub durch den Trainer. Das Stadion ist schon lange ausverkauft, wir versuchen das Hinspiel, das nicht gut von uns war, wettzumachen – das ist Motivation genug“, so der 42-Jährige, der flugs hinzufügt: „Wenn man den zweiten Schritt vor dem ersten macht, wird man – ganz besonders in dieser Liga – ganz, ganz schnell bestraft.“

Duell auf Augenhöhe – Favoritenrolle für den FCK?

Auch über eine Sonder-Aufstiegsprämie habe keiner nachgedacht: „Das gibt es nicht. Für diese spannenden drei Restspiele braucht dieses Team kein extra Input.“ Dass in diesem traditionsreichen Derby die Emotionen hochkochen, „das gehört bei einem Derby dazu. Emotionen gehören dazu.“ Eichner geht davon aus, dass die KSC-Profis ihre Emotionen im Griff haben werden „Da habe ich keine Bedenken – wir haben viele ruhige Charaktere in der Mannschaft. Vielleicht gehen wir in diesem Topspiel, diesem Top Derby, ein wenig griffiger zur Sache.“

Christian Eichner hofft auf mehr Leichtigkeit im Spiel des KSC.

Christian Eichner.
| Bild: David Inderlied/dpa

Klar ist für den gebürtigen Badener Eichner: „Beide Mannschaften trennen zwar zwei Punkte – aber alles in allem wird das eine Partie auf Augenhöhe.“ Clever schiebt er die Roten Teufel in die Favoritenrolle: „Der FCK hat Ragnar Ache dabei – das war im Hinspiel nicht der Fall. Ist er dabei, dann macht das den FCK besser, dann erreicht Kaiserslautern ein anderes Level. Er ist einer der Topstürmer der Liga“, so der KSC-Coach, der zudem darauf hinweist: „Lautern hat in der Winterpause den Kader verstärkt, wir haben unseren Top-Stürmer verkauft.“ Der Fußballlehrer der Blau Weißen erwartet „einen tollen Tag im Wildparkstadion – und wir hoffen, dass wir das bessere Ende haben.“