Ein harmonischer Mix aus Shaker-Elementen, Erb- und Fundstücken sowie modernen Objekten befinden sich in dieser Küche an der Küste Großbritanniens.

deVOL Kitchens

Küchendesign von der Mittelmeerküste

Dank warmer, erdiger Töne und Naturmaterialien wie Holz, Rattan, Travertin oder Keramik – vor allem in Form von Wand- und Bodenfliesen – wirken die Küchen in mediterranen Ländern wie Spanien, Italien und Portugal sehr wohnlich und einladend. Offene Schränke mit Körben, Vasen und Tonkrügen, aber auch Schalen mit frischen Zitrusfrüchten und Terrakottatöpfe voller frischer Kräuter machen mediterrane Küchen und das dort herrschende Gefühl von Urlaub am Meer perfekt. Anders als in deutschen Küchen dürfen hier auch mal Flaschen mit Olivenöl, Essig oder Wein auf der Arbeitsfläche rumstehen, Regalbretter und Leuchten schief angebracht oder der Kupfertopf über dem Herd vom vielen Gebrauch angelaufen sein – mediterrane Küchen leben nämlich von ihrem leichten, unbeschwerten und eben auch unperfekten Look.

Eine mediterrane Küche, wie sie im Buche steht: In dieser spanischen Küche sorgen Keramikfliesen, Holz und Rattan für Wärme und Urlaubsfeeling.

Alejandro Cayetano

The bigger the better: Küchen in den USA

Amerikanische Küchen sind – wie auch vieles andere in den USA – getreu dem Motto „the bigger the better“ konzipiert. Und das gilt nicht nur für den Raum selbst, der fast immer als offene Wohnküche mit anschließendem Ess- und/oder Wohnbereich gestaltet ist, sondern auch für die Backöfen, die Spülbecken, die Kühlschränke – natürlich traditionell Side-by-Side – und auch Vorratsschränke, die in der Regel eher begehbarer Raum als Schrank sind. Ebenfalls groß fallen in amerikanischen Küchen auch die Inseln aus. Denn hier wird nicht nur geschnippelt, mit der ganzen Familie gefrühstückt und Zeitung gelesen, sondern auch die Hausaufgabenbetreuung gemacht. Damit der Raum trotz großen Platzangebots und Funktionalität gemütlich wirkt, setzen Amerikaner:innen häufig auf Gestaltungselemente von Landhausküchen und kombinieren deshalb helle Farben mit viel und gerne auch dunklem Holz, zeitlosen Materialien wie Marmor und unverkleideten Elektrogeräten aus Edelstahl.

So naturverbunden gestalten Australier:innen ihre Küchen

Auch wenn Australien mehrere Flugstunden von den USA und Europa entfernt liegt, hat sich die Kolonialisierung und somit der britische Einfluss stark auf die Kultur Down under ausgewirkt. In der Küche lässt sich von dem typisch britischen Charme allerdings nicht so viel finden. Und das ist natürlich vor allem auf die vorherrschenden Wetterbedingungen zurückzuführen! Denn anders als in Großbritannien – wo es bekanntlich viel und lange regnet – gehen viele australische Küchen nahtlos in den Wohnbereich über und lassen sich zum Teil sogar mithilfe von Schiebe- oder Flügeltüren vollständig zum Garten hin öffnen und so in eine riesige Outdoor- beziehungsweise Grillküche verwandeln. In Kombination mit hellen Farben und Materialien wie Marmor, Sperrholz und Glas wirken australische Küchen deshalb meist sehr modern, entspannt und erinnern eher an ein Ferien- oder Strandhaus als an einen funktionalen Raum.

Da Australien seit einigen Jahren immer wieder mit Auswirkungen der Klimakrise wie Korallensterben, Überschwemmungen oder Waldbränden zu kämpfen hat, setzen sich nachhaltige Konzepte sowie unbehandelte und deshalb recycelte Materialien dort immer stärker durch.

Dank großer Fensterfronten oder Schiebetüren lässt sich die Sonne Australiens ganz einfach in die Küche holen.

Anson Smart

Helle Naturmaterialien wie Marmor und Sperrholz verstärken den Beachhouse-Look in australischen Küchen wie dieser zusätzlich.

Felix Forest

Küchentrend Japandi: Japanisches Design beeinflusst Küchen auf der ganzen Welt

Da wir in Europa, den USA und Australien trotz limitierter Fläche noch immer deutlich mehr Platz als in japanischen Großstädten haben, lässt sich das Küchendesign der Japaner:innen nicht so einfach mit dem hiesigen vergleichen. Die japanische Küche ist jedoch in den letzten Jahren zum absoluten Exportschlager geworden und überzeugt nicht mehr nur kulinarisch, sondern hat auch immer stärkeren Einfluss auf das Interior von amerikanischen, australischen und auch europäischen Haushalten. Und da sich japanisches und skandinavisches Design im Grunde sehr ähnlich sind, hat sich in den letzten Jahren der sogenannte „Japandi“-Stil – besonders in der Küche – enorm verbreitet. Und das aus gutem Grund! Japandi-Küchen wirken nämlich dank ihrer reduzierten Farbpalette aus Schwarz, Weiß-, Grau- und Erdtönen sowie den natürlichen, meist unbehandelten Materialien wie Eichen-, Birken- und Nussbaumholz extrem harmonisch und modern. Trotz der klaren Linien und fehlenden Details – Japandi-Küchen kommen meist ohne Griffe aus – wirkt dieser Einrichtungsstil sehr warm und einladend, was vor allem am Einsatz von wohnlichen Accessoires aus Baumwolle, Leinen oder Papier sowie der gezielten Platzierung von handgefertigter Keramik und typisch japanischen Pflanzen wie Bonsais oder Zweigen liegt.

Skandi und Japandi sind einfach ein perfect match – vor allem in dieser Küche!

Nordiska Kok

Designer Thomas Lykke liebt die Kombination von nordischen und japanischen Designelementen so sehr, dass er sie in seiner eigenen Küche ganz einfach kombiniert hat.

Michael Rygaard