„Hertha BSC vor 20 Jahren“ ist eine Serie, in der BILD historische Artikel wieder zum Leben erweckt. Lesen Sie heute, was den Klub im Jahr 2005 bewegte.
Der Artikel „Darf Berlin das Olympiastadion verkaufen?“ ist am 4. Mai 2005 bei BILD erschienen
Stellen Sie sich vor: Hertha BSC spielt am Sonnabend gegen Wolfsburg im „Samsung-Olympiastadion“…
Ja, sie lesen richtig! Laut BZ gibt es Pläne von Hertha BSC und Vermarkter Sport Five, die Namensrechte am Endspiel-Stadion der WM 2006 zu verkaufen.
Der koreanische Elektronik-Weltkonzern Samsung (ist auch offizieller IOC-Sponsor) soll interessiert sein. Eine Wahnsinns-Summe ist im Gespräch: 100 Millionen Euro verteilt auf 13 Jahre.
An Hertha als 60 Prozent-Teilhaberin der Stadion-GmbH würden davon 4,615 Millionen Euro Jahr fließen. Die Stadt käme mit 40 Prozent GmbH-Anteilen auch noch 3,076 Millionen. Klingt verlockend.
Aber: Darf Berlin den Namen des historischen Olympiastadions verkaufen? Oder mit einem Zusatz (zum Beispiel „präsentiert von…“) versehen?
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Nein, sagt das IOC!
Dr. Thomas Bach zu BILD: „Eine solche Umbenennung ist sportpolitisch nicht wünschenswert. Es passt überhaupt nicht in unsere Philosophie. Während der Spiele sind die Olympiastadien sogar völlig werbefrei.“
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Und dann die klare Ankündigung von IOC-Mitglied Bach: „Das IOC würde rechtlich alle Möglichkeiten prüfen und ausschöpfen, um das zu verhindern.“ Kein Olympiastadion der Welt trägt einen kommerziellen Namen. IOC und NOK halten die Marken-Rechte an alles, was mit Olympia zu tun hat.
Was sagt die Stadt, der das Olympiastadion gehört?
Bürgermeister Klaus Wowereit: „Mir ist kein konkretes Angebot bekannt. Die Vergabe von Namensrechten ist wie in Schalke und München nicht unüblich. Aber es muss sichergestellt sein, dass das Olympiastadion weiter als Olympiastadion erkennbar bleibt.“
Wird Berlin bei den Korea-Millionen weich?