„Die SPD Wuppertal stellt für den diesjährigen Kommunalwahlkampf ein Budget von voraussichtlich 90 000 bis 120 000 Euro bereit. Derzeit befinden wir uns in der Feinabstimmung; eine endgültige Festlegung des Budgets steht noch aus“, teilt Antonio Scarpino als Geschäftsführer des SPD-Unterbezirks Wuppertal mit.
Die inhaltliche Ausrichtung des Wahlkampfes werde gerade in mehreren Workshops konkretisiert. „Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Barrierefreiheit“, kündigt Scarpino an: „Für alle Veranstaltungen werden Gebärdensprachdolmetscherinnen und –dolmetscher zur Verfügung stehen, und unsere Informationsmaterialien werden in leicht verständlicher Sprache aufbereitet.“ Häufig sei zu hören, dass Wahlkampfformate nicht inklusiv genug gestaltet seien. „Unsere Oberbürgermeisterkandidatin Miriam Scherff misst einem barrierearmen Zugang deshalb besondere Bedeutung bei – und setzt sich dafür ein, dass politische Teilhabe für alle möglich ist“, betont Scarpino.
Der Wuppertaler CDU-Chef Johannes Slawig spricht derweil von einem sechsstelligen Betrag, den sein Kreisverband in den Wahlkampf investieren werde. Matthias Nocke als Oberbürgermeisterkandidat der Wuppertaler CDU sei jetzt schon sehr aktiv und auch im Internet umtriebig. „Den Wahlkampf in den Sozialen Medien werden wir noch intensivieren, wenn alle Personen feststehen“, sagt Slawig und verweist auf den 28. Mai, wenn die Christdemokraten an der Wupper ihre Wahlkreiskandidaten und ihre Reserveliste für den Stadtrat festlegen. Auf christdemokratische Politprominenz, die bis September zur Wahlkampfunterstützung nach Wuppertal kommt, sei wohl nicht zu hoffen, so Slawig, zumindest nicht von der Bundesebene. „Die sind jetzt alle sehr beschäftigt“, sagt Slawig und lacht kurz auf, als die WZ ihn fragt, ob seine Parteijugendfreundschaft mit Friedrich Merz die Chancen auf einen Kanzlerbesuch an der Wupper nicht erhöhe. Slawig: „Friedrich Merz muss sich gerade um wichtige Aufgaben auf Bundesebene kümmern, daher glaube ich nicht, dass er kommt.“ Die Wuppertaler Grünen haben sich ein fünfstelliges Euro-Budget für den Wahlkampf gesetzt. Das ist nicht so üppig wie vor der Bundestagswahl gedacht, räumt Kreisverbandssprecherin Franziska Truse ein. Diesmal wollen sie und ihre Parteifreunde mehr Gewicht auf Social Media im Internet legen.
Grüne wollen Stimmverluste
bei der Jugend wettmachen
„Wir haben zuletzt deutlich Stimmen bei der Jugend verloren. Dazu müssen wir unsere Hausaufgaben machen.“ Wahrscheinlich werden auch weniger Großflächenplakate von den Grünen aufgestellt. „Aber grundsätzlich brauchen wir das alles“, sagt Truse und bestätigt damit, dass die Parteien auch auf die klassische Wahlwerbung nicht verzichten können. „Wir hatten gerade eine vierstündige Sitzung dazu, wie wir im Wahlkampf vorgehen wollen.“ Über den Besuch von Parteiprominenz würde sie sich aber jedenfalls freuen. „Wir wissen noch nicht, ob sich Besuch ansagt. Die Erfahrung lehrt aber, dass zu Veranstaltungen ohne prominente Köpfe meist nur grüne Mitglieder kommen.“
Auf Social Media setzt auch die Wuppertaler FDP mit ihrem Vorsitzenden und OB-Kandidaten Marcel Hafke. Der genaue Fahrplan für den Wahlkampf mit weiteren Veranstaltung wie zuletzt zum Thema „Moscheebau an der Gathe“ sei noch in der Planung, sagt Hafke, der indessen auch selber schon täglich für neuen Content auf Instagram und Tiktok sorgt. Henrik Dahlmann von den Freien Wählern schätzt, dass ein niedriger fünfstelliger Betrag in den Wahlkampf fließt. Definitiv lasse sich das erst Mitte Mai sagen, wenn die Mitgliederversammlung stattfindet. Auf Plakaten und Flyern werden die Freien Wähler für sich und ihren Oberbürgermeisterkandidaten werben, als welcher Henrik Dahlmann wieder antritt. „Auch bei Facebook und Instagram, werden wir was machen. Vielleicht auch bei Tiktok. Aber Anzeigen schalten wir in den klassischen Medien“, kündigt Dahlmann an.
Knapp 7000 Euro kann der Wuppertaler Kreisverband der Linken aus eigenen Mitteln in den Wahlkampf investieren. „Mehr ist erstmal nicht drin“, sagt Salvador Oberhaus als Vorsitzender. Es komme zwar noch etwas von der Landespartei. „Aber wir reden hier nicht von exorbitanten Beträgen. Wir werden aber wieder sehr präsent sein. Das wird schick aussehen.“ Ob die Linke auch mit einem eigenen Oberbürgermeisterkandidaten in den OB-Wahlkampf einsteigen wird, entscheidet sich bei der Mitgliederversammlung am 13. Mai. Die Aufstellungsversammlung findet am 24. Mai statt. Die Homepage der Linken wird gerade auf Vordermann gebracht. Oberhaus: „Und wir haben in Wuppertal ein Social-Media-Team etabliert. Unser Wahlprogramm ist gerade in der Abstimmung und wird dann auch über Instagram veröffentlicht.“
Susanne Herhaus tritt bei der Kommunalwahl als Spitzenkandidatin des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) und als OB-Kandidatin der jungen Partei an und bekennt: „Es ist noch nicht viel drin in der Wahlkampfkasse. Aber 20 000 Euro etwa für Plakate, Flyer und Luftballons werden wir schon aufbringen müssen.