Auch in Leipzig versterben in jedem Jahr Menschen, für deren Bestattung weder Freunde noch Verwandte Sorge tragen. Lässt sich kein Verantwortlicher ermitteln, übernimmt die Stadt Leipzig die Organisation und auch die Kosten für eine Beerdigung. Sichtbares Zeichen für dieses wiederkehrende Geschehen sind die schlichten Urnengräber auf dem Ostfriedhof.

Im nunmehr siebten Jahr findet eine Gedenkfeier statt, die gemeinsam von der Stadt Leipzig und dem Stadtökumenekreis gestaltet wird. Bläser begrüßen die Teilnehmer vor der Friedhofskapelle. Der Chor Gospel Changes trägt ein würdiges musikalisches Programm bei.

Kern dieser Feier ist die Verlesung der Namen jener, die im vergangenen Jahr ohne Begleitung beigesetzt wurden. Alle Namen werden anschließend in ein Buch gelegt, das in der Kapelle des Ostfriedhofs ausliegt – ein Zeichen gegen das Vergessen.

In einer Ansprache nähern wir uns den wohl sehr unterschiedlichen Lebenswegen der Verstorbenen. Entzündet wird für sie eine Kerze, die den Teilnehmenden von der Kapelle zum Grabfeld vorangetragen wird. Wenige Worte dort, vielleicht ein Gebet, wer mag, legt Blütenblätter auf das Grabfeld.

Christen hatten den Wunsch, auf diese Weise einen diakonischen Dienst für die Stadtgesellschaft zu tun. Dieses Vorhaben erfuhr eine wesentliche Unterstützung, als unabhängig davon der Stadtrat die Installation einer Gedenkfeier beschloss. Ein offener Vorbereitungskreis fand sich, manche blieben über die Jahre, andere kamen dazu. 

Herzliche Einladung zum Freitag, 23. Mai, 18 Uhr, vor der Kapelle des Ostfriedhofs, Oststr. 119.