Hamburg – Die Reeperbahn, Deutschlands größte Party- und Rotlichtmeile. Zehntausende feiern hier Woche für Woche in Discos und Kneipen.
Jetzt ermittelt dort die Mordkommission. Ein Mann (35) wurde am Samstag durch Schüsse lebensgefährlich verletzt. Und nur 6 Stunden später explodierte wenige Schritte weiter ein Sprengsatz! Die Polizei prüft bereits einen Zusammenhang.
Liefern sich rivalisierende Drogen-Banden einen Kampf um den Kiez?
Polizeihubschrauber „Libelle“ fahndet nach dem Pistolenschützen
Foto: NEWS5
Sonnabend, 16.58 Uhr: In einer Cocktailbar an der Talstraße, keine 100 Meter von der Reeperbahn entfernt, beginnt plötzlich ein lautstarker Streit. Eine Zeugin berichtet der Polizei später, es seien 5 Männer gewesen, sie hätten Albanisch gesprochen, und es sei angeblich um Kokain gegangen.
Plötzlich zog er die Pistole und schoss
Doch plötzlich zog einer der Männer eine silberfarbene Pistole und feuerte! Ein 35-Jähriger sackte mit einem Bauchschuss zusammen, der Schütze und seine Komplizen flüchteten. Großalarm!
Sollte das Element nicht korrekt dargestellt werden, gelangen Sie hier zur interaktiven Karte
Alle verfügbaren Streifenwagen wurden zusammengezogen. Beamte postierten sich mit Maschinenpistolen an den Straßen, in der Luft kreiste der Polizeihubschrauber „Libelle“. Diensthunde versuchten, die Fährte des Pistolenschützen aufzunehmen.
Doch die Männer entkamen. Nach BILD-Informationen soll die Polizei aber Bilder aus einer Überwachungskamera gesichert haben und auch bereits seinen Namen kennen. Ein Beamter: „Wir gehen davon aus, dass wir den Schützen bald haben.“
Der Tatort der Explosion. Ein LKA-Ermittler sichert neben den Fahrzeugen Spuren
Foto: JOTO
Während die Polizei noch nach den Männern aus der Cocktailbar suchte, knallte es schon wieder – nur sechseinhalb Stunden später, wieder ganz nah an der Reeperbahn!
130 Meter weiter detonierte ein Sprengsatz
Sonnabend, 23.36 Uhr: 130 Meter entfernt vom Tatort der Schießerei detonierte an der Hein-Hoyer-Straße, Höhe Seilerstraße ein Sprengsatz direkt neben einem Auto. Wem das Fahrzeug gehört, ist noch unklar. Der Wagen und ein weiterer wurden erheblich beschädigt.
Junge Frau (20) durch Explosion verletzt
An einem Restaurant zersprangen durch die Wucht der Detonation 3 große Scheiben. Eine Kiez-Besucherin (20) erlitt ein Knalltrauma und Schnittverletzungen durch herumfliegende Glassplitter. Sie musste ins Krankenhaus gebracht werden!
Die umliegenden Straßen wurden abgeriegelt, das LKA schaltete sich ein, der Sprengmeister der Polizei rückte an.
Polizei prüft Zusammenhang
Bislang ist unklar, was genau an der Hein-Hoyer-Straße explodierte. Und auch, ob es zwischen der Schießerei und der Explosion einen Zusammenhang gibt. „Das wird geprüft“, so ein Polizeisprecher am Sonntag zu BILD. „Derzeit gibt es aber keine Hinweise darauf.“
Lesen Sie auch
Seit rund 3 Jahren tobt in Hamburg ein blutiger Drogen-Krieg. Immer wieder gab es Schießereien. Im „Nythys“ an der Lübecker Straße richtete ein Killer-Kommando sogar Drogen-Dealer Terry S. (27) hin.