Der 1. FC Kaiserslautern bleibt auch im zweiten Spiel unter Cheftrainer Torsten Lieberknecht unbesiegt. Ob der Teilerfolg im Aufstiegskampf hilft?

Torsten Lieberknecht hat den 1. FC Kaiserslautern wieder in die Spur gebracht. Nach dem 2:1 gegen den FC Schalke 04 kamen die Roten Teufel an diesem Sonntag beim Aufstiegskonkurrenten Karlsruher SC zu einem 2:2. Der Teilerfolg im 67. Südwestderby vor 32.190 Zuschauern im ausverkauften Wildparkstadion dürfte im Kampf um Platz drei vermutlich aber zu wenig sein.

Im Vergleich zum Vorwochenduell mit dem FC Schalke veränderte der Trainer des FCK die Startformation auf keiner einzigen Position. Eine große Überraschung offenbarte sich unterdessen mit Blick auf die Reservisten: Weder Mittelfeldspieler Tim Breithaupt noch Innenverteidiger Maximilian Bauer standen überhaupt im Kader. Letztgenannter fehlte aus sportlichen Gründen, Ersterer ist erkrankt. Ungewöhnlich war auch die Besetzung der Außenbahnen: Frank Ronstadt beackerte die linke Schiene, Kenny Redondo die rechte. Lieberknechts Karlsruher Pendant Christian Eichner nahm im Unterschied zum 2:1 in Hamburg einen Wechsel vor. Der zuletzt grippekranke Abwehrchef Marcel Franke rückte in die Anfangsformation, Marcel Beifus nahm dafür auf der Bank Platz.

Krahl im zweiten Versuch geschlagen

Es war schon vor dem Anpfiff klar: Wer im Aufstiegsrennen verbleiben wollte, sollte besser gewinnen. Die Konkurrenz hatte an den Tagen zuvor glänzende Vorarbeit geliefert. Magdeburg – 0:5 gegen Münster. Köln – 1:1 gegen Absteiger Regensburg. Düsseldorf – 2:2 in Braunschweig. Entsprechend feurig war das Derby von Beginn an. Eine Nickligkeit hier, ein Rempler da, Provokationen hüben wie drüben – und rasch Chancen. Die erste für den FCK nach sieben Minuten: Daniel Hanslik zieht aus der Halbdistanz ab, KSC-Torhüter Weiß lässt den Ball prallen, Ragnar Ache bietet sich die Gelegenheit nachzufassen – doch Weiß macht seinen Fehler wieder gut. Kurz darauf schlägt Luca Sirch eine Ecke nach innen, Filip Kaloc stochert den Ball knapp am Pfosten vorbei.

In der zehnten Minute beult der Ball das Tornetz aus, jedoch auf der gegenüberliegenden Seite. Nach Herolds Ecke kann FCK-Schlussmann Julian Krahl einen Kopfball Ben Farhats zunächst zwar klären. Gegen Ben Farhats zweiten Kopfball Sekunden später ist er indes machtlos; Wanitzek hatte das Spielgerät mit dem Außenrist zurück in die Mitte auf den Wuschelkopf des 18-Jährigen gezwirbelt. Jensens Kopfball nach Wanitzek-Freistoß verfehlte sein Ziel knapp (17.), Burnic scheiterte an Krahl.

Der FCK tat sich schwer, aus dem Spiel heraus gefährlich zu werden. So fiel der Ausgleich überraschend. Jan Elvedi schoss den Ball nach Ritters Ecke aus wenigen Metern zum 1:1 über die Linie, durch die Beine von Torsteher Weiß, der dabei wie der gesamte Defensivverbund des KSC nicht gut aussah (31.). Bis zur Pause boten sich allein dem Gastgeber noch zwei Chance. Rapp köpfte den Ball nach einer Wanitzek-Hereingabe frei stehend an Krahls Kasten vorbei, einen Wanitzek-Freistoß vermochte Krahl zu parieren (45.).

Hanslik trifft fast aus dem Nichts

Feurig ging’s weiter. Ben Farhat prüfte Krahl, kaum dass die zweite Hälfte begonnen hatte. Der KSC war nun mehr und mehr am Drücker. Logische Konsequenz: Das 2:1 in der 58. Minute durch Sebastian Jung. Dem FCK schienen nun die Felle davonzuschwimmen, denn der KSC erhöhte den Druck merklich. Der zweite Gleichstand fiel wiederum aus dem Nichts: Daniel Hanslik köpfte Heuers Flanke aus dem Halbfeld ins Netz. 64 Minuten waren gespielt. Wanitzek bot sich kurz danach die Großchance zur abermaligen Karlsruher Führung.

Würde eine der beiden Mannschaften alles auf eine Karte setzen? Ja, beide. Das Finale wurde zu einem offenen Schlagabtausch. In der letzten Minute der regulären Spielzeit vergab Marcel Beifus frei vor Julian Krahl. Das Remis hilft keiner der beiden Mannschaften wirklich weiter.