Was ist nur mit dem FC Kosova los? Der Landesligist ist auf der Zielgeraden der Saison völlig von der Erfolgsspur abgekommen. Auch im ersten Spiel nach der überraschenden Trennung von Cheftrainer Mohamed El Mimouni blieb der erhoffte Befreiungsschlag aus. Im Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten Cronenberger SC zog Kosova am Sonntagnachmittag mit 0:1 den Kürzeren. Damit wartet der Tabellenzweite bereits seit vier Spielen auf einen Sieg. Der angestrebte Durchmarsch in die Oberliga droht so zu platzen.

Interimstrainer Shiqeri Alili vertraut bei seiner Premiere auf Bewährtes. Für Qlirim Koshtanjeva, der aufgrund von Visa-Angelegenheiten in dieser Spielzeit wohl nicht mehr zum Einsatz kommen dürfte, rückte Mohamed Karma in die Startelf. Für Torjäger Max Stellmach blieb somit zunächst erneut nur ein Platz auf der Ersatzbank. Stellmachs kongenialer Partner Fatlum Ahmeti hätte die Partie im Stadion an der Karl-Hohmann-Straße aus Sicht der Platzherren schon früh in die richtigen Bahnen lenken können. Doch der 32-Jährige, der die Torjägerliste mit 22 Treffern anführt, scheiterte nach knapp einer Viertelstunde aus elf Metern an Cronenbergs Keeper Yannik Radojewski.

Ahmetis vergebener Strafstoß war im ersten Abschnitt indes nicht die einzige Gelegenheit des FCK, der entweder nicht genau genug zielte, am guten Radojewski oder wie Khalid Al-Bazaz (8.) am Aluminium scheiterte.

HSG rückt immer näher

„Es gibt so Tage, da kannst du auch den ganzen Tag auf das Tor schießen und kein Ball geht rein“, kommentierte Kosovas Sportlicher Leiter Peter Dini den Chancenwucher seines Teams, der sich nach dem Seitenwechsel nahtlos fortsetzte. Kapitän Astrit Hyseni hatte sich kurz nach Wiederanpfiff den Ball schon an CSC-Keeper Radojewski vorbeigelegt, verfehlte dann aber das verwaiste Tor (52.). Und auch der zur Pause für den diesmal glücklosen Ahmeti in die Partie gekommene Stellmach reihte sich ein ins muntere Chancen versieben.

Aus rund sieben Metern Entfernung landete Stellmachs Direktabnahme über dem Gehäuse (56.). Während Dini am Spielfeldrand eine zweistellige Anzahl an Gelegenheiten für seine Mannschaft notierte, passierte auf dem Rasen das, was in solchen Spielen häufig passiert. Die vorne fahrlässig agierenden Platzherren fingen sich hinten einen ein. Dabei war der Distanzschuss von Lukas Trier vermutlich sogar eher als Flanke gedacht. Doch der Ball schlug im Winkel des von Robert Marabian gehüteten Gehäuses ein (65.). Der Glücksschuss reichte den Gästen, um drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Für Kosova hielten sich die Konsequenzen dieses neuerlichen Rückschlags noch in Grenzen. Da der Verfolger Remscheid bereits am Donnerstag gegen Süchteln verlor, bleibt der Neuling auf Rang zwei. Doch die Konkurrenz sitzt Kosova nun dicht im Nacken. Die Holzheimer SG ist dank der strauchelnden Konkurrenz plötzlich auch wieder im Geschäft und liegt nur noch einen Zähler hinter dem FCK. Form und Trend sprechen im Aufstiegskampf aktuell eher gegen Kosova. „Der Druck ist groß. Das merkt man uns aber auch Jüchen und Remscheid an“, bemerkte Peter Dini.

Mit Blick auf das nun folgende Auswärtsspiel beim ASV Süchteln kündigte der Funktionär Veränderungen an. „Wir werden uns nun zusammen setzen und die Zeit nehmen, um zu überlegen. Wir brauchen eine neue Strategie.“