Wenige Tage vor Militärparade
Ukrainischer Drohnenangriff nahe Moskau – Flugverkehr gestoppt

05.05.2025, 08:28 Uhr

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Mit Aussagen über mögliche Vorfälle bei der großen russischen Militärparade am 9. Mai in Moskau zieht der ukrainische Staatschef Selenskyj die Wut des Kreml auf sich. Nun sollen ukrainische Drohnen die Hauptstadt fast erreicht haben. Ein Flughafen schränkt zeitweise den Betrieb ein.

Russische Behörden haben einen Drohnenangriff in der Region Moskau gemeldet. Vier unbemannte Flugobjekte auf dem Weg in die Hauptstadt seien in der Stadt Podolsk von den russischen Flugabwehrkräften zerstört worden, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram mit. „Nach vorläufigen Erkenntnissen gab es an der Absturzstelle weder Schäden noch Verletzte“, schrieb er. Von Podolsk bis in Moskaus Stadtzentrum sind es rund 35 Kilometer.

Aus Sicherheitsgründen sei in der Nacht zu Montag der Flugverkehr am nahegelegenen Moskauer Flughafen Domodedowo eingeschränkt worden, berichtete die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde Rosawiazija. Der Flughafen habe vorübergehend keine Flüge empfangen oder freigegeben. Am frühen Morgen um 4 Uhr seien die Beschränkungen wieder aufgehoben worden.

Der Angriff kam wenige Tage vor den russischen Gedenkfeiern zum Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Dazu soll in Moskau eine große Parade mit ausländischen Gästen stattfinden. Kremlchef Wladimir Putin hat im Krieg gegen die Ukraine eine dreitägige Feuerpause vom 8. bis 10. Mai ausgerufen. Die Ukraine bemüht sich um ein längeres Schweigen der Waffen. Ihr Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt eine Waffenruhe zugunsten der Militärparade als zynisch ab.

Selenskyj hatte erklärt, sein Land könne nicht für „die Sicherheit“ der Teilnehmer an der Siegesparade in Moskau garantieren. „Wir wissen nicht, was Russland an diesem Tag tun wird. Es könnte verschiedene Maßnahmen ergreifen, wie Brände, Explosionen, und uns dann die Schuld zuzuschieben“, sagte Selenskyj in einem Gespräch mit Journalisten. Kiew könne daher nicht für die Sicherheit der Besucher der Veranstaltung in der russischen Hauptstadt garantieren.