Newsblog zum Ukraine-Krieg

Trump: „Russland will die ganze Ukraine“

05.05.2025 – 14:13 UhrLesedauer: 2 Min.

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US-Präsident Donald Trump: Er schätzt seine Rolle in den Verhandlungen mit Russland als besonders wichtig ein. (Quelle: IMAGO/Chris Kleponis/imago)

Die russische Luftwaffe griff die Hauptstadt Kiew mit Raketen und Drohnen an. US-Präsident Trump geht von schwierigen Friedensverhandlungen aus. Alle Entwicklungen im Newsblog.

US-Präsident Donald Trump ist davon überzeugt, dass sich Russland nicht mit den ukrainischen Gebieten zufriedengeben wird, die es im Krieg bereits erobert hat. Stattdessen strebe Putin die Übernahme des gesamten Landes an.

In einem Interview mit NBC News antwortet Trump zunächst etwas uneindeutig auf die Frage von Moderatorin Kristen Welker, was Russland im Zuge von Friedensverhandlungen aufgeben müsse, mit: „Die ganze Ukraine.“

Welker fragte nach, ob er damit meine, dass Russland kein einziges Stück des ukrainischen Territoriums, das es erobert hat, behalten würde. „Nein, nein. Russland würde die gesamte Ukraine aufgeben müssen. Denn was Russland will, ist die ganze Ukraine. Und wenn ich mich nicht einmischen würde, würden sie jetzt um die gesamte Ukraine kämpfen. Russland will nicht den Streifen, den sie jetzt haben, Russland will die ganze Ukraine“, sagte Trump.

Ungeachtet der Bemühungen um eine Waffenruhe in der Ukraine führt Russland die Angriffe gegen das Nachbarland nach Angaben aus Kiew mit hoher Intensität fort. So habe es im Tagesverlauf mehr als 200 Gefechte gegeben, schreibt der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht. Speziell die Situation rund um die Kleinstadt Pokrowsk im Gebiet Donezk hat sich demnach massiv zugespitzt.

So hätten die ukrainischen Verteidiger dort bislang 70 Angriffe abgewehrt. Weitere 12 Angriffe liefen noch, teilte der Generalstab mit. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

Der Verkehrsknotenpunkt Pokrowsk gilt in der Verteidigung der Ukraine als strategisch wichtig. Die russischen Truppen stehen nicht nur östlich, sondern auch südlich und sogar südwestlich der Stadt. Versuche eines russischen Durchbruchs nach Westen in das benachbarte Industriegebiet Dnipropetrowsk konnten die Ukrainer bislang zurückschlagen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in Prag für die tschechische Munitionsinitiative bedankt. Er würdigte nach einem Treffen mit seinem tschechischen Kollegen Petr Pavel die „unerschütterliche und grundsätzliche Unterstützung“ durch den EU- und Nato-Mitgliedstaat. Im Rahmen der Initiative vermittelt Tschechien Artilleriemunition aus Drittstaaten.

„Wir werden diese Lieferungen fortsetzen, solange es nötig ist, also vor allem, bis ein gerechter Frieden für die Ukraine erreicht worden ist“, betonte Pavel. Bis Jahresende könne man 1,8 Millionen Schuss großkalibriger Munition bereitstellen, kündigte der Ex-Nato-General an. Derzeit werde die Initiative finanziell von elf Staaten unterstützt. Man sei zudem bereits in Verhandlungen über Kontingente für nächstes Jahr.

Selenskyj war am Sonntag mit seiner Frau Olena zu einem unangekündigten, zweitägigen Besuch in Prag eingetroffen. Es herrschten scharfe Sicherheitsvorkehrungen. Für Selenskyj ist es der zweite Besuch in Tschechien. Sein Gastgeber Pavel hatte erst Ende März die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer besucht.