München – Eine 37-jährige Deutsche ist wegen Mitgliedschaft in der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien festgenommen und nach Deutschland geflogen worden. Die Mutter von vier Kindern (8, 10, 12, 14) sitzt nun in einem Knast in Bayern.
Laut Generalstaatsanwaltschaft München wird gegen die Frau auch wegen der Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht ermittelt. Auf BILD-Anfrage erklärte die Behörde, dass die Frau gebürtige Deutsche sei und zuletzt in einer Stadt in Bayern gelebt hat.
Mit den Kindern ins Bürgerkriegsgebiet gereistLesen Sie auch
Hintergrund: Die Mutter mit deutscher Staatsbürgerschaft und muslimischem Glauben war 2014 mit ihren drei Kindern aus Deutschland über die Türkei nach Syrien ausgereist, damals noch Bürgerkriegsgebiet. Dadurch habe sie die Kinder in Lebensgefahr gebracht, so der Vorwurf.
Mutter hatte im Haushalt ein Sturmgewehr
In Syrien traf die Anhängerin einer salafistischen Ideologie ihren damaligen Ehemann, der sich bereits dem IS angeschlossen hatte. Ab Oktober 2014 „unterwarf sich die Beschuldigte ebenfalls der Befehlsgewalt der terroristischen Vereinigung“, erklärt die Generalstaatsanwaltschaft.
In Syrien habe sie sich im Umgang mit Schusswaffen ausbilden lassen, sowie zwei aktive Kämpfer „gefördert“. Im Haushalt hatte sie ein Sturmgewehr. Nachdem ihr Mann bei einem Selbstmordattentat für den IS im Juli 2015 ums Leben gekommen war, heiratete sie einen weiteren IS-Kämpfer.
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Terror als Lebensinhalt: Laut Ermittlern wusste sie, was ihre Männer taten, billigte das und führte als Ehefrau den Haushalt. Mit dem zweiten Ehemann bekam die Frau ein weiteres Kind (heute 8). Die Kinder habe sie im Sinne der Ideologie des IS erzogen. Die Familie habe sogar monatliche Unterstützungszahlungen vom IS erhalten.
Kinder sind jetzt bei der Großmutter
„Durch die Erziehung der Kinder im Sinne der Glaubensvorstellungen des IS besteht zudem die Gefahr, dass die Kinder Ziele und Vorgehensweisen des IS verinnerlichen und durch Handlungen im Sinne des IS einen kriminellen Lebenswandel führen“, heißt es von der Generalstaatsanwaltschaft – und auch diese sind jetzt in Deutschland.
Denn auch die Kinder wurden zusammen mit der Mutter im von Kurden betriebenen Lager Roj entdeckt und am 30. April wegen des bestehenden Haftbefehls nach Deutschland geflogen. Am 1. Mai wurde sie einem Haftrichter zugeführt. Die Kinder kamen „in enger Absprache mit dem zuständigen Jugendamt“ zunächst bei der Großmutter, der Mutter der Beschuldigten, unter.