Bremen – Imer D. (40) schlief auf dem Friedhof, weil er keine feste Bleibe hatte. Doch dann kamen seine Killer …

Am Montag begann vor dem Landgericht Bremen der Prozess gegen Alexandros S. (28) und Mustafa S. (37). Den beiden Männer wird vorgeworfen, den obdachlosen Mazedonier auf dem Friedhof Bremen-Walle zwischen den Gräbern getötet zu haben.

Opfer verblutete nach Messerstichen

Alexandros S. soll laut Anklage seinem Komplizen 1000 Euro angeboten haben, damit dieser ihm helfe, Imer D. zu töten.

Im September 2024 habe Mustafa S. zunächst versucht, das Opfer auf dem Friedhof mit einem Elektroschocker zu betäuben, was misslang. Alexandros S. soll dann mit einem Messer mehrfach auf Imer D. eingestochen haben, bis dieser schließlich verblutete.

Imer D. (40) wurde auf dem Waller Friedhof mit mehreren Messerstichen hingerichtet

Imer D. (40) wurde auf dem Waller Friedhof mit mehreren Messerstichen getötet

Foto: Polizei

Mustafa S. muss sich jetzt wegen Mordes aus Habgier verantworten. Alexandros S. wird Totschlag vorgeworfen. Beide Männer schwiegen zum Prozessauftakt am Montag. Über ihr Motiv kann man nur spekulieren.

Auf diesem Friedhof geschah der Mord. Imer D. verblutete zwischen den Gräbern

Zwischen den Gräbern verblutete das Opfer

Foto: emha

Imer D. soll seine Ex-Freundin Olga P., mit der er auch eine kleine Tochter hat, gestalkt haben. Er schrieb ihr Liebeserklärungen auf Bordsteine, schlug angeblich Scheiben des Hauses ein, in dem sie wohnte und soll ihr am Grab der Großmutter auf dem Friedhof aufgelauert haben.

Mord um Stalking zu beenden?

Der Angeklagte Alexandros S. ist der Ehemann von Olga P.’s Schwester. Wollte er seine Schwägerin von ihrem Stalker schützen? Im weiteren Prozess-Verlauf wird das Gericht Olga P. dazu noch als Zeugin befragen.

Am ersten Prozesstag sagte zunächst die Schwester (47) des Getöteten aus. Sie beschrieb Imer D. als „klug, humorvoll“, aber auch „eigensinnig, er ließ sich nicht unterkriegen, war ein Stehaufmännchen“.

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Von der Richterin auf den „Stalking“-Vorwurf angesprochen, antwortete die Schwester: „Mein Bruder hat nie aufgegeben.“ Als sie ihn wenige Wochen vor seinem Tod das letzte Mal sah, wirkte er glücklich, war voller Hoffnung sein Leben in den Griff zu bekommen. „Er wollte sich eine Wohnung suchen, sich um seine kleine Tochter kümmern.“

Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.