Die bisherige Integrationsbeauftragte der Ampel-Regierung, Reem Alabali-Radovan, wird Entwicklungsministerin im neuen Kabinett unter Friedrich Merz (CDU). Das gab die SPD in Berlin bekannt.
Sie ging in Waren und Schwerin zur Schule
Die 35-Jährige hat irakische Wurzeln und wurde 1990 in Moskau geboren. 1996 flüchtete die Familie von dort nach Mecklenburg-Vorpommern, wo die Politikerin auch aufwuchs. Sie ging zunächst in Waren (Müritz) zur Schule und zog dann mit ihren Eltern nach Schwerin, wo sie 2008 am Gymnasium „Fridericianum“ ihr Abitur ablegte.
Ab 2018 war sie im Sozialministerium des Landes MV als Büroleiterin der Integrationsbeauftragten der Landesregierung tätig, anschließend arbeitete sie von 2020 bis 2021 als Integrationsbeauftragte des Landes MV. Seit August 2022 ist Alabali-Radovan stellvertretende Landesvorsitzende der SPD MV.
Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie im Bundestagswahlkreis Schwerin – Ludwigslust-Parchim I – Nordwestmecklenburg I als Direktkandidatin an, gewann das Direktmandat und zog in den Deutschen Bundestag ein. Dort wurde sie von Olaf Scholz zur Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration benannt und übernahm später zusätzlich das neu geschaffene Amt der Bundesbeauftragten für Antirassismus.
Verheiratet mit einem Profi-Boxer
Sie spricht neben Deutsch auch Arabisch, Englisch und Assyrisch. Sie ist verheiratet, hat eine kleine Tochter, lebt in Schwerin und ist nach eigenen Angaben Hobby-Boxerin. Verheiratet ist sie mit dem Profi-Boxer Denis Radovan. Darüber sprach sie in einem früheren Interview mit dem Nordkurier.
Reem Alabali-Radovan gilt als politisches Ziehkind von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Beim Listenparteitag der SPD Mecklenburg-Vorpommern vor der jüngsten Bundestagswahl machte sich die SPD-Landeschefin ausdrücklich für Alabali-Radovan stark. Ihre Wahl zum ersten Platz auf der Landesliste fiel allerdings denkbar knapp aus. In einer Kampfabstimmung entfielen 49 Stimmen auf sie, 46 Delegierte votierten für den Bundestagsabgeordneten Frank Junge aus Wismar.