Abgeschrieben und als chancenlos abgestempelt war diese Truppe bereits, als die Bäume ihre ersten Blätter noch gar nicht verloren hatten. Schon nach wenigen Wochen der Fußball-Bundesligasaison 24/25 war Holstein Kiel dem Abstieg geweiht. Spötter und Experten gaben bereits zu Herbstbeginn keinen Pfifferling mehr auf eine Mannschaft, die ihr Leistungsvermögen erst so richtig an den Tag legte, als das Thermometer mit dem Nullpunkt kämpfte.

Mittlerweile tragen die Bäume schon ihre neuen Blätter, erstrahlen gar in bunter Schönheit – und Holstein Kiel hat immer noch alle Chancen auf den Klassenerhalt.

„Weiter, immer weiter!“ Mit einem markanten Spruch hat Oliver Kahn vor rund einem Vierteljahrhundert nicht nur vorzeitig sein eigenes Lebenswerk geprägt, sondern auch nachfolgenden Generationen von Fußballern ein schlicht-schönes Motto in die Schussstiefel gelegt.

Holstein Kiel steckte einige Rückschläge weg

Es scheint, als habe die Torwart-Legende des FC Bayern längst die KSV Holstein inspiriert. Denn auch im Frühling gab es immer wieder Anlass dazu, jegliche Hoffnungen zu begraben, was Blau-Weiß-Rot angeht. Niederlagen in Heidenheim sowie zu Hause gegen Bremen und St. Pauli warfen Holstein emotional und auch leistungsmäßig an die schwache Phase zum Saisonstart zurück. Doch die Kieler machten weiter, immer weiter.

Das mit Abstand schwierigste Restprogramm

Der Lohn lässt sich in der Tabelle ablesen. Heidenheim 26, Holstein 25, Bochum 22. Die Punktzahlen lassen alle Optionen offen, gleichwohl hat die KSV das mit Abstand schwierigste Restprogramm des Kellerkind-Trios. Läuft es schlecht, können die „Störche“ bereits am 33. Spieltag und somit am kommenden Samstag gegen 17.25 Uhr als Absteiger feststehen. Doch immer dann, wenn man ihnen gar nichts mehr zugetraut hatte, kamen sie zurück und belehrten alle eines Besseren. Sie hatten halt mal wieder weitergemacht.

Was für ein Typ! Oliver Kahn, wie er auf dem Platz leibte und lebte.
Foto: imago/Ulmer

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Und so darf man als Holstein-Sympathisant nun einigermaßen entspannt erst einmal dem Heimspiel am 10. Mai gegen Freiburg entgegensehen – und gleichzeitig dem Treiben in Berlin lauschen, wo der 1. FC Heidenheim gegen den 1. FC Union anzutreten hat. Oli Kahn wird man wohl weder dort noch in Kiel zu sehen bekommen. Sein Geist jedoch wird am kommenden Samstag über dem Holstein-Stadion schweben. Frei nach dem Motto „Weiter, immer weiter!“