Braunschweig – Er wollte seinen Ring retten und bezahlte die waghalsige Aktion mit dem Leben.

Am Samstagabend ist ein Mann in einem Gully ertrunken. Zunächst rätselte die Polizei, warum der 29-Jährige, der aus Gifhorn kommt, in den Gully krabbelte.

Inzwischen scheint klar zu sein, dass offenbar die Kopfhörer und sein Ring in den Abwasserschacht gefallen waren und der Mann die Sachen aus dem Gully fischen wollte. „Der Ring konnte im Nachgang zweifelsfrei dem Eigentum des Gifhorners zugeordnet werden“, sagte ein Polizeisprecher.

Nachdem das Wasser aus dem Schacht gepumpt wurde, konnten die Kopfhörer und der Ring des Mannes gefunden werden

Nachdem das Wasser aus dem Schacht gepumpt wurde, konnten die Kopfhörer und der Ring des Mannes gefunden werden

Foto: Jörg Koglin

Mann kann sich aus Gully nicht mehr selbst befreien

Samstag gegen 21.30 Uhr entdeckte ein Busfahrer an der Haltestelle Kälberwiese in Braunschweig (Niedersachsen) den hilflosen Mann. Er war in dem etwa 80 Zentimeter breiten Entwässerungsschacht am Bordstein so unglücklich stecken geblieben, dass er sich nicht mehr selbst befreien konnte.

Der Busfahrer wählte den Notruf. Der etwa zwei Meter tiefe Abflussschacht war zum Unglückszeitpunkt zur Hälfte mit Wasser gefüllt.

Das Unglück geschah abends an der Bushaltestelle Kälberwiese in Braunschweig (Niedersachsen)

Das Unglück geschah abends an der Bushaltestelle Kälberwiese in Braunschweig (Niedersachsen)

Foto: Mirko Voltmer

Gifhorner stirbt in Klinik

Die Polizei zog den 29-Jährigen aus dem Schacht, doch es waren keine Lebenszeichen mehr festzustellen. „Unter laufender Reanimation kam der Mann ins Krankenhaus“, erklärte ein Polizeisprecher. Doch in der Nacht erlag er seinen Verletzungen.

Der Gifhorner hatte zuvor offenbar eigenständig die Abdeckung des Schachts geöffnet, um die verlorenen Gegenstände zu suchen.

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Nach dem Abpumpen des Wassers fanden Einsatzkräfte im Schacht den gesuchten Ring und Kopfhörer, die dem Verstorbenen zugeordnet werden konnten. An der Haltestelle lagen zudem Kleidungsstücke, die der Mann vor seiner Suche im Gully abgelegt hatte.

Die Polizei geht derzeit von einem tragischen Unfall durch fahrlässiges Selbstverschulden aus.