„Ohne Daten keine Forschung – frei zugängliche, wissenschaftliche Daten sind essentiell für Forschung und Innovation weltweit“, betont Jutta Günther, Rektorin der Universität Bremen. „Wir übernehmen Verantwortung, damit dieses Wissen auch künftig erhalten bleibt.“ Um die US-Daten zu retten, haben Glöckner und sein Team damit begonnen, erste geowissenschaftliche US-Datenbanken in die von ihnen betriebene Plattform PANGAEA zu überführen.
PANGAEA-Plattform als Refugium für US-Daten
Bei der neuen „Heimat“ der US-Daten, PANGAEA, handelt es sich um eine Open-Access-Bibliothek, die georeferenzierte Beobachtungs- und Experimental-Daten aus der Erdsystemforschung archiviert, veröffentlicht und verteilt. Die von den deutschen Geoforschungsinstituten betriebene und gepflegte Plattform garantiert eine langfristige Verfügbarkeit der Daten – und soll nun zum Refugium auch für US-Forschungsdaten werden.
Bereits aus den USA transferiert wurden historische Erdbebendaten des National Geophysical Data Center / World Data Service (NGDC/WDS) und des NOAA. Dazu zählen unter anderem die „Seismicity Catalog Collection“ (2150 v. Chr. bis 1996 n. Chr.) und die „United States Earthquake Intensity Database“ (1638–1985). Auch Datenreihen zu heißen Quellen in den USA wurden bereits in PANGAEA gesichert. „Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit den politischen Akteuren im Gespräch, um ein breites Datenrettungspaket zu schnüren“, sagt Maarten Boersma vom AWI.
Gemeinsam gegen Wissenschaftsfeindlichkeit
Ziel ist es, die US-Daten nicht nur zu bewahren, sondern sie in PANGAEA zu integrieren und damit langfristig öffentlich verfügbar zu machen. „Das dauert etwas länger – aber es bringt einen deutlichen Mehrwert“, erklärt Janine Felden, PANGAEA Gruppenleiterin am AWI. Herausfordernd sei jedoch der drohende Verlust von Dienstleistungen wie der Datenverarbeitung: „Diese komplexen Services können wir kurzfristig nicht vollständig ersetzen“, sagt Glöckner.
Es müsse daher auch darum gehen, die Kooperation mit der Wissenschaftsgemeinschaft in den USA zu stärken und mit den US-Forschenden gemeinsam wissenschaftsfeindlichen Bewegungen entgegenzutreten.
Quelle: Universität Bremen
6. Mai 2025
– Nadja Podbregar