Beim Training bleibt die 22-Jährige bei weitem nicht so lange unter Wasser. Nach über vier Minuten mit dem Kopf unter Wasser, gibt sie das Zeichen und taucht wieder auf. Beim sogenannten statischen Tauchen gehört die angehende Erzieherin zum erweiterten Kreis der Weltspitze.

Ein sehr ruhiger Puls ist wichtig. Du musst sehr konzentriert sein, darfst nicht zu aufgeregt sein bei den Tauchgängen.

Max Poschart
Apnoe-Trainer

Ruhiger Charakter fürs Aponetauchen wichtig

Neben dem statischen Tauchen ohne Atemzug an einer Stelle, betreibt Josefine Fischer auch Streckentauchen mit und ohne Flosse. Aus Sicht von Trainer Max Poschart bringt die Leipzigerin eine wesentliche Charaktereigenschaft für die Sportart mit: „Josefine ist eine sehr ruhige Sportlerin.“ Für das Apnoetauchen sei ein sehr ruhiger Puls wichtig: „Du musst sehr konzentriert sein, darfst nicht zu aufgeregt sein bei den Tauchgängen. Das hat die Josi inzwischen sehr gut raus, dass sie sich vor dem Tauchgang sehr gut runterfahren kann, den Puls runterfährt.“

Fast ein viertel Kilometer ohne Luftholen tauchen

Mit einer Lungenfüllung schafft Josefine Fischers mit der Monoflosse 225 Meter ohne zwischendurch Luft zu holen. Sechs Meter fehlen ihr bis zum deutschen Rekord. Die beste Frau der Welt hat es auf 277 Meter geschafft.

Beim Streckentauchen sind die Sekunden vor dem Start ein entscheidender Moment, erzählt Josefine Fischers: „Wir atmen zuerst tief ein, erst in den Bauch, dann in die Lunge und anschließend machen wir dann das sogenannte Packing, wo wir mit kleinen Atemzügen, um noch etwas hinein zu atmen und so voll wie möglich die Lunge zu haben.“

Hoffnung für WM in Athen: Medaille statt Blackout

Dass die richtige Atemtechnik nicht nur wichtig ist, um möglichst lange unter Wasser zu bleiben, sondern auch bei Bewusstsein, weiß die Freitaucherin aus eigener Erfahrung: „Kritisch wird es natürlich, wenn man einen sogenannten Blackout hat, wo man dann kurz ohnmächtig ist.“

Auch der Leipzigerin ist das in Wettkämpfen trotz größter Vorsicht schon drei mal passiert. „Dann wird man rausgeholt und beginnt dann auch ziemlich schnell wieder zu atmen“, erzählt sie. In der kommenden Woche wird Josefine Fischers bei der Apnoe-WM in Athen teilnehmen.

Apnoe-Tauchen
– Das Apnoetauchen, auch Freitauchen genannt, ist die älteste Form des Tauchens.

– Ursprünglich wurde das Tauchen ohne technische Hilfsmittel zum Sammeln von Schwämmen, Perlen, Muscheln und zur Jagd eingesetzt. Zunehmend hat es sich als Extremsport etabliert.

– Ohne Druckluftflasche und Sauerstoffmaske tauchen die Sportlerinnen und Sportler in Tiefen von mehr als 200 Metern.

– Um ohne Hilfsmittel so lange und so tief zu tauchen zu können, ist gezieltes Atem- und Mentaltraining notwendig. Für Ungeübte ist so langes Tauchen ohne Hilfsmittel lebensgefährlich.