Mesfin Akele. März 2025 | Quelle: DHL Group

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Als äthiopisch-deutscher Künstler schafft kraftvolle Leinwände zwischen Frankfurt, Addis Abeba und der S-Bahn-Linie 8
Als Postmitarbeiter am Frankfurter Flughafen sorgt Mesfin Akele für Ordnung im internationalen Sendungsverkehr – und zugleich für künstlerische Impulse im deutsch-afrikanischen Dialog. Seine Werke spiegeln Alltag, Austausch und die Freiheit, sich in Farben und Formen auszudrücken.

Frankfurt, 05. Mai 2025Er ist Maler, Postler, Deutschland-Fan – und vor allem eines: „verliebt in Frankfurt“. Mesfin Akele vereint viele Rollen in einer Person. Der 58-jährige Wahl-Frankfurter mit äthiopischen Wurzeln arbeitet seit fast drei Jahrzehnten im Internationalen Postzentrum (IPZ) der Deutschen Post am Frankfurter Flughafen – und lebt zugleich ein intensives Künstlerleben. „Eigentlich ist die künstlerische Freiheit meine Heimat“, sagt Akele. In Deutschland, betont er, könne er diese Freiheit in vollen Zügen leben.

Kunst zwischen Kontinenten

Geboren im nordäthiopischen Wollo, flüchtete Akele 1990 vor dem Bürgerkrieg in Äthiopien nach Deutschland – über den Umweg Ost-Berlin. Sein künstlerisches Handwerk lernte er an der Kunsthochschule der Universität Addis Abeba, die er mit Bestnoten abschloss. Auch wenn er sich heute keinem Stil mehr eindeutig zuordnet, sind seine Werke thematisch klar verortet: Der positive kulturelle Austausch zwischen Afrika und Deutschland steht im Mittelpunkt. So hat er etwa Angela Merkels Afrikareise malerisch verarbeitet oder deutsche Straßennamen zu afrikanischen Motiven verschmelzen lassen – eine symbolische Verbindung der beiden Welten, in denen er zu Hause ist.

Mesfin akeleMesfin Akele. März 2025 | Quelle: DHL Group

Stilvielfalt mit Verantwortung

Mesfin Akele arbeitet im internationalen Postzentrum und bringt zugleich mit seiner Kunst den deutsch-afrikanischen Dialog auf die Leinwand. Akele arbeitet meist in Acryl: „Öl braucht mehr Zeit – und die habe ich nicht.“ In seiner Kunst sieht er einen gesellschaftlichen Auftrag: „Als Künstler muss man den Wandel begleiten.“

Ideen aus dem Alltag

Der Weg zur Arbeit mit der S-Bahn-Linie 8 von Bornheim zum Flughafen ist für ihn eine tägliche Inspirationsquelle. Immer dabei: ein kleines Skizzenbuch, in dem er Eindrücke und anatomische Studien festhält. „Viele dieser Skizzen schaffen es später auf die Leinwand“, sagt er. Besonders fasziniert ihn die Vielfalt in seiner Tätigkeit bei der Post: „Jede Sendung erzählt eine eigene Geschichte. Das inspiriert mich.“

Mesfin akeleMesfin Akele. März 2025 | Quelle: DHL Group

Finanzieller Freiraum für kreative Tiefe

Akele arbeitet seit 1996 im Zollbereich des IPZ. Die finanzielle Sicherheit durch seinen Beruf erlaubt es ihm, seine Kunst unabhängig zu gestalten – ohne ökonomischen Druck. Das Ergebnis sind Werke, die gesellschaftliche Tiefe mit persönlichem Ausdruck verbinden.

Hommage an die neue Heimat

Verliebt in Frankfurt“ ist der Titel eines seiner kubistischen Werke. Das Gemälde ist eine Hommage an die Stadt, die für ihn längst zur Heimat geworden ist. Es zeigt eine Frankfurterin namens Claudia vor tiefblauem Hintergrund und steht sinnbildlich für das, was Akele antreibt: den Wunsch, Verbindungen zwischen Kulturen, Geschichten und Menschen zu schaffen.