Wer einen der beliebten Kompakt-Macs aus der Mac-mini-M4-Reihe besitzt, kennt Apples Preisliste in Sachen SSDs: So zahlt man beim Standardmodell, das 699 Euro kostet, für die Aufrüstung von 256 GByte auf 2 TByte satte 1000 Euro extra. Weiterhin ist es vom Hersteller nicht vorgesehen, nachträglich aufzurüsten: Man kauft den kleinen Mac, so Apples Ansicht, und belässt ihn dann so, wie er erworben wurde. Doch glücklicherweise bieten Third-Party-Anbieter mittlerweile eigene SSD-Kits an, mit denen (etwas) geübte Bastler nachträglich mehr Speicherplatz einbauen können. Dabei lässt sich viel Geld sparen. Ein Problem gab es allerdings: Da sich die SSDs für den Standard-Mac-mini mit M4 von jenen des Mac mini mit M4 Pro unterscheiden, mussten zwei Varianten entwickelt werden. Das ist nun geschehen.
Preis bei 8 TByte gegenüber Apple halbiert
Wie sich dem Webshop des Anbieters M4-SSD aus Hongkong entnehmen lässt, werden nun auch Module für den Mac mini M4 Pro angeboten. Offeriert werden derzeit drei Varianten: 2 TByte, 4 TByte und – momentan ausverkauft beziehungsweise noch nicht erhältlich – 8 TByte. Die Preise liegen bei 459, 699 und 1400 US-Dollar – plus Lieferkosten, die nach Deutschland allerdings nur 5 Euro betragen. Hinzu kommt noch Einfuhrumsatzsteuer (19 Prozent). Zum Vergleich: Apples Mac mini M4 Pro kommt standardmäßig für 1699 Euro mit 512 GByte, für 1 TByte werden zusätzlich 250 Euro, für 2 TByte 750 Euro, für 4 Tbyte 1500 Euro und für 8 TByte ganze 3000 Euro fällig.
Expandmacmini.com, der erste Anbieter von Aufrüst-SSDs, will künftig ebenfalls Speichermodule für Mac-mini-M4-Pro-Maschinen anbieten, listet diese derzeit aber noch als „coming soon, stay tuned“ („kommt bald, bleiben Sie dran“). Die Preise für die M4-Pro-Varianten der SSDs liegen über jenen für den M4. Hier werden 1 TByte für 189 Dollar und 2 TByte für 299 Dollar angeboten – ebenfalls plus Versand und Einfuhrumsatzsteuer.
Zubehör und Bastelanleitung
Außerdem verkauft M4-SSD auch leere Platinen zum Einlöten von vorhandenen Speichermodulen (25 Dollar) sowie ein sogenanntes DFU Kit. Dabei handelt es sich um eine Lizenz für eine Windows-Software, mit der sich auch PCs nutzen lassen, um den für die Einrichtung der SSD notwendigen DFU-Modus des Mac zu steuern (Device Firmware Update). Dafür wird sonst ein Mac benötigt.
Die maximalen Schreib- und Lesegeschwindigkeiten liegen bei 3000 beziehungsweise bei 3300 MB/s. Die Chips sollen „brandneu“ sein und die „gleiche Lebensdauer wie Apple-Komponenten“ haben. Eine Anleitung, wie der Einbau zu erfolgen hat, zeigt ein Video des Herstellers. Zu bedenken ist: M4-SSD agiert als unabhängige Firma mit Anschrift in Hongkong (die auch nur in den Privatsphärenbedingungen zu finden ist). Das Unternehmen will ein Jahr Gewährleistung auf seine Produkte geben. Wer der Lieferant der Speicherchips ist, bleibt unklar – die Module scheinen per Reverse-Engineering entstanden zu sein.
(bsc)