Es war ein hoffnungsfroher Beginn, als der Stadtverband der Hörgeschädigten Leipzig e.V. (SVHGL) im Jahr 2005 die Villa Davignon direkt am Elstermühgraben beziehen konnte. Die Villa war damals aufwendig zu einem Haus ohne Barrieren umgebaut worden. Doch die Zukunft der Villa Davignon ist ungewiss. Der aktuelle Pächter der Villa Davignon in der Friedrich-Ebert-Straße 77 in Leipzig, der SVHGL, musste Insolvenz anmelden. Der Verband befindet sich gerade in der Umstrukturierung. Bei einer Auflösung des Vereins würde die Villa Davignon zurück an den Eigentümer LWB fallen.

Weshalb sich die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat schon Gedanken darüber macht, was in diesem Fall mit dem Gebäude passieren sollte. Sie fordert die LWB und das Sozialamt auf, gemeinsam an einem „Haus der Inklusion“ zu arbeiten.

Stadträtin Pia Heine erklärt, warum: „Eine so zentrumsnahe, gut angebundene und barrierearm ausgebaute Villa gibt es in Leipzig kein zweites Mal. Das sollten wir als einen zentralen Ort für Verbände und Vereine im Bereich der Inklusion nutzen. Die Synergieeffekte durch engeren Austausch und Vernetzung wären ein Gewinn, genauso wie eine dauerhafte, gemeinwohlorientierte Nutzung dieses historischen Gebäudes.“

Die Insolvenz des SVHGL bedauere sie sehr, betont die SPD-Stadträtin.

„Umso wichtiger ist es, jetzt eine positive Zukunftsperspektive zu entwickeln, um dem Standort langfristig eine sinnstiftende Bedeutung zu geben. Natürlich würden wir es sehr begrüßen, wenn darüber hinaus auch der SVHGL langfristig erhalten bleiben kann“, betont die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat.

„Wir bringen daher einen Antrag auf den Weg, der die LWB dazu auffordert, die Nutzung der Villa Davignon dauerhaft mit Trägern aus dem inklusiven Bereich in einem ‚Haus der Inklusion‘ sicherzustellen. Gleichzeitig soll das Sozialamt prüfen, welche Vereine dafür infrage kommen und wie eine geeignete Träger- und Betreiberstruktur für so ein Haus gestaltet sein muss.“