München – Plätze auf dem Oktoberfest sind rar. 6,7 Millionen Gäste aus aller Welt kamen 2024 nach Bayern, um auf der Theresienwiese zu feiern. Schon frühmorgens stehen die Ersten an, um zu den Zelten zu spurten und Tische zu besetzen. Damit jetzt mehr Münchner zum Zuge kommen, hat die Stadt eine neue Regelung beschlossen.

An Freitagen, Samstagen, Sonn- und Feiertagen sollen ab 15 Uhr künftig 10 % der Plätze ausdrücklich für Gäste aus München reservierbar sein (bisher 7,5 %), und zwar ohne Mindestverzehrmenge, das heißt einen Pflichtkauf von Essens- und Getränkegutscheinen. Das legte der Wirtschaftsausschuss der Stadt am Dienstag einstimmig fest.

Es geht um rund 100.000 Festzelt-PlätzeLesen Sie auch

Wenn die Wirte in den Festzelten einen 3-Schicht-Betrieb fahren, wären das auf allen Festzelte verteilt zusätzlich frei reservierbare Plätze für 100.000 Münchner, freut sich Münchens neuer Oktoberfest-Chef und Wirtschaftsreferent Dr. Christian Scharpf (53, SPD) in einem Pressegespräch – und zwar ausdrücklich nur für die Bewohner der bayerischen Landeshauptstadt.

Millionen Gäste aus aller Welt kommen jedes Jahr nach München zum Oktoberfest

Millionen Gäste aus aller Welt kommen jedes Jahr nach München zum Oktoberfest

Foto: Peter Kneffel/dpa

Aus seiner Sicht hat die Neuregelung zwei Vorteile: „Wir stärken die Wiesn als Münchner Volksfest und bekommen mehr Bewegung auf dem Festgelände.“ Das komme auch den Schaustellern, Fahrgeschäfte- und Standl-Betreibern zugute.

Wiesnwirte finden die Regelung gut

Klar sei damit auch, dass es weniger Reservierungsmöglichkeiten für Auswärtige und Touristen gebe, so Scharpf auf Nachfrage.

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Wiesnwirt Christian Schottenhamel (62) zu BILD: „Die Neuregelung ist super, eine schöne Geschichte für uns.“ Vor allem am Samstag sei ein „Besucherwechsel“ für die Stimmung im Festzelt wichtig. Stundenlange Rumhocker, meist ziemlich alkoholisiert, müssten dann mal eben an die frische Luft, um auch anderen die Chance auf Plätze zu geben.

Künftig Ponchos statt Regenschirme

Denn klar ist: künftig können die Wirte so deutlich mehr Plätze im Zelt im Voraus reservieren, statt die Tische frei zugänglich zu lassen. Und die Touristen? Kein Problem, denn: „Die reservieren meist sowieso schon ziemlich früh“, weiß Schottenhamel.

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Und es gibt noch eine Neuigkeit auf der nächsten Wiesn: An den Infopoint-Ständen werden Regenponchos verkauft. Wegen der starken Sicherheitsvorkehrungen und Kontrollen war es zuletzt schwierig, Regenschirme auf das Gelände mitzunehmen.