Vor kurzem haben sich die KDE-Plasma-Entwickler in Österreich, genauer in Graz, getroffen, um ein „Sprint“-Event abzuhalten. Dort diskutieren sie wichtige Themen und programmieren eine Menge. Ein wichtiges Ergebnis aus Graz: Der Long-Term-Support findet jetzt ein jähes Ende.
Der KDE-Entwickler Nate Graham hat nun in seinem Blog über die KDE-Plasma-LTS-Abkündigung berichtet. „Es ist kein Geheimnis, dass unser Plasma-LTS-Produkt (‚Long-Term Support‘) nicht toll ist. Es bedeutet lediglich, dass wir Fehlerkorrekturen länger als üblich zurückportieren – üblicherweise sogar, ohne sie zu testen, da kein Plasma-Entwickler es mag, alte Entwicklungszweige zu nutzen oder zu testen“, schreibt Graham.
„LTS“ bedeutet viele unterschiedliche Dinge
Zudem gebe es keine zugehörigen LTS-Gegenstücke für die Frameworks oder Gear-Apps, was „eine Menge Löcher in dem LTS-Schirm“ hinterlasse. Dazu komme, dass „LTS“ für unterschiedliche Leute jeweils eine eigene Bedeutung habe. Viele nutzten eine weitreichende Definition des Begriffs, die eine Erwartung an Stabilität weckt, die unmöglich einzuhalten sei.
„Unsere Schlussfolgerung daraus war, dass die ziemlich begrenzte Natur des Produkts die Erwartungen von niemandem erfüllt, sodass wir uns entschieden, es nicht fortzuführen. Stattdessen verlängern wir den Support-Zeitraum normaler Plasma-Versionen ein wenig, indem wir ein zusätzliches Bugfix-Release ergänzen, was deren Anzahl von fünf auf sechs anhebt“, erklärt Graham. „In dem Rahmen haben wir ebenfalls das Thema angeschnitten, von drei auf zwei Plasma-Releases im Jahr herunterzugehen, mit einem deutlich längeren Bugfix-Zeitraum. Effektiv würde das jedes Plasma-Release zu einer Art #Mini-LTS-Version‘ machen, und wir würden sie an den zwei Releases im Jahr von Kubuntu und Fedora ausrichten“, so der Entwickler weiter.
Das Thema wurde auf der vergangenen Akademy-Veranstaltung verschoben, bis alle KDE-Probleme auf der Wiki-Seite „Wayland known significant issues“ gelöst sind. Bei dem Programmier-Sprint haben die Entwickler noch mal genauer hingeschaut und festgestellt, dass die Liste deutlich kürzer als vergangenes Jahr war – und die meisten Einträge einen Fortschritt oder nahende Fertigstellung anzeigten. Das Thema wollen die Programmierer daher in etwa vier Monaten auf der nächsten Akademy nochmal überprüfen.
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(dmk)