Dresden – Als Fressnapf-Verkäufer Dirk W. (50) im Sommer in Dresden verhaftet wurde, hatte er gerade einen Jaguar für 117.000 Euro bestellt und angeblich ein Grundstück für 765.000 Euro gekauft. Doch seine Millionen-Träume platzten dann so schnell wie Seifenblasen.
Jaguar bestellt und Grundstück gekauft
Dirk W. stammt aus Düsseldorf, sitzt zurzeit wegen Betruges in Berlin in Haft. Die Anklage der Staatsanwaltschaft Dresden ist lang. Vor dem Amtsgericht sagt der Selfmade-Unternehmer selbstbewusst: „Fressnapf war ja nur ein Nebenjob, ich habe eine Baufirma und bin Finanzmakler.“
Laut Anklage soll er als Finanzmakler 16.000 Euro einkassiert, aber nie angelegt haben. Für seine Unternehmen beantragte er Corona-Hilfen über 168.000 Euro. In Dresden mietete er sich in Hotels und Wohnungen ein. Gesamtschaden rund 200.000 Euro.
In Dresden jobbte Dirk W. als Futter-Verkäufer und träumte von Millionen (Symbolbild)
Foto: Olaf Rentsch
Mit Lava-Beseitigung wollte er Millionen machen
Für Dirk W. nur eine Aneinanderreihung von unglücklichen Umständen. „Nach dem Vulkanausbruch auf La Palma (Spanien) hatte ich einen Millionenauftrag für die Beseitigung der Lava quasi in der Tasche, nur weil die deutschen Behörden mir eine spezielle Steuernummer, die ich für Spanien brauchte, nicht ausstellten, platzte der Vertrag.“
Der Vulkanausbruch auf La Palma dauerte 2021 fast drei Monate
Foto: Emilio Morenatti/AP/dpa
Von den Millionen hätte er natürlich alles bezahlt auch die Corona-Hilfen hätte er nur zweckgebunden ausgegeben, leider kommt er an seine Unterlagen nicht mehr ran. Vor dem Amtsgericht erklärte der Futter-Verkäufer alle Unterlagen wären auf zwei Laptops, die allerdings nie gefunden wurden.
Weil der mutmaßliche Betrüger vor dem Amtsgericht behauptete, dass weitere Entlastungsbeweise sich in der Cloud (virtueller Datenspeicher) befinden würden, wurde der Prozess am Dienstag vertagt.
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Der Richter ordnete an, dass Dirk W. mithilfe von IT-Experten des Landeskriminalamtes im Gefängnis seinen Apple-Account wieder herstellen dürfe, um dem Gericht die Unterlagen zur Verfügung zu stellen.
Schon im Ermittlungsverfahren bot Dirk W. immer wieder Beweise an, die aber bisher nie gefunden werden konnten. Dem mutmaßlichen Betrüger drohen mehrere Jahre Haft.