CDU-Chef Friedrich Merz hat bei der Kanzlerwahl im ersten Wahlgang nicht die nötige Zahl von 316 Stimmen erhalten – ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik. Entsprechend aufgewühlt war die Stimmung am Dienstag im Bundestag. Mit diesem Ergebnis hatte offensichtlich auch Olaf Scholz, der geschäftsführende Bundeskanzler, nicht gerechnet. Scholz hatte vor der Wahl gesagt, dass er für Merz stimmen werde.

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„Absurd“ – so kurz und knapp kommentierte Scholz nach der Abstimmung vor Reportern auf der Fraktionsebene das Scheitern der Wahl von Merz. Laut einem Reporter des „Stern“ war Scholz „hörbar angefressen“, und sagte, dass so eine Wahl „kein Spaß“ sei. Man könne den Schaden aber „in Ordnung bringen“.

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Einem Reporter zeigte Scholz sogar den Vogel, nachdem dieser ihn gefragt hatte, ob er sich über die Lage freue. Scholz, der sichtlich angefasst wirkte, sagte: „Ich glaube, es wäre gut gewesen, es hätte im ersten Wahlgang geklappt. Aber es gibt ja einen zweiten Wahlgang.“ Und den gab es dann auch. Friedrich Merz erhielt im zweiten Wahlgang in geheimer Abstimmung 325 Ja-Stimmen und damit neun mehr als die nötige Mehrheit von 316. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD haben zusammen 328 Sitze im Parlament. (dfs)