Frankfurt/Main – Wieder eine unfassbar feige Attacke auf Retter: Ein Mann schleuderte in Frankfurt drei Pflastersteine auf Einsatzkräfte, einer verfehlte Notfallsanitäter Michael Wehner (46) nur knapp.

Ein 30-jähriger Afghane wurde kurz nach der Attacke am 7. August 2024 von Streifenpolizisten verhaftet, sitzt in U-Haft. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Vorwurf: Verdacht des tätlichen Angriffs auf Rettungskräfte in Tateinheit mit versuchter gefährlicher Körperverletzung.

Oberstaatsanwalt Dominik Mies zu BILD: „Wer Rettungskräfte angreift, muss die ganze Härte des Gesetzes spüren.“

Ein Bild vom Tatort: Michael Wehner fotografierte einen von mindestens drei Steinen, die auf die Retter geworfen wurden

Ein Bild vom Tatort: Michael Wehner fotografierte einen von mindestens drei Steinen, die auf die Retter geworfen wurden

Foto: Vincenzo Mancuso

Steine auf Retter geworfen

Rückblick: Insgesamt sechs Rettungskräfte waren am Mainufer im Frankfurter Bahnhofsviertel, zwei versorgten bereits eine ohnmächtig gewordene Frau. Laut Anklage „ohne erkennbaren Grund“ soll der Tatverdächtige rund 400 Gramm schwere Schottersteine aus einem alten Gleisbett genommen und Richtung Retter geworfen haben.

Wehner sah aus den Augenwinkeln einen Mann mit Kapuze, schrie ihn an, dass er damit aufhören solle. Doch es wurde noch schlimmer! Der Afghane soll daraufhin einen weiteren Stein gezielt und wuchtig auf ihn geworfen haben, „wobei der Stein auf Kopfhöhe des Zeugen den Rettungswagen traf und beschädigte“, so die Staatsanwaltschaft.

Der Sanitäter des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB): „Bei einem Treffer am Kopf wären meine Kollegen oder ich mindestens schwer verletzt worden.“ Die Brocken könnten zu einem Schädelhirn-Trauma führen, im schlimmsten Fall tödlich sein.

Immer mehr Attacken gegen Einsatzkräfte

Fakt ist: Die Gewalt gegen Polizei, Feuerwehr und Retter steigt bundesweit seit Jahren. Jeden Tag werden 54 Polizisten durch Gewalttaten verletzt.

Der Frankfurter Oberstaatsanwalt Dominik Mies

Der Frankfurter Oberstaatsanwalt Dominik Mies

Foto: Reinhard Roskaritz

Diese Haftstrafe droht dem Steinewerfer

Oberstaatsanwalt Dominik Mies: „Ein Angriff auf Rettungskräfte, während diese Leben retten, ist so ziemlich das Niederträchtigste, was man sich vorstellen kann. Daher gehen wir gegen solche Tatverdächtige konsequent vor.“

Der Jurist weiter: „Der Angeschuldigte hat mit einer Freiheitsstrafe von 6 Monaten bis zu 10 Jahren zu rechnen.“ Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.

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Retter Michael Wehner: „Viel zu oft kommen die Täter solcher Attacken glimpflich davon oder die Ermittlungen verlaufen im Sande. Aber was ist, wenn der Steinewerfer beim nächsten Mal ein Messer dabeihat und damit auf uns losgeht?“